Am Rande Wahlkampfeinlage in der Fragestunde

Der Andrang war groß im August 2019, als die Stadt den Klimanotstand ausrief.
Der Andrang war groß im August 2019, als die Stadt den Klimanotstand ausrief.

Nennen wir ihn Horst, den Mann aus dem gleichnamigen Stadtviertel. Er ist gut im Kopfrechnen, aber er weiß nicht immer, welchen Hut er auf hat. Horst hat in der Einwohnerfragestunde der jüngsten Stadtratssitzung nachgefragt, ob der von Landau 2019 verkündete Klimanotstand nicht nur ein Fischen nach Komplimenten gewesen sei. Modale Filter und das Durchfahrtsverbot für die Schneiderstraße würden Umwege bedeuten, die schlecht fürs Klima seien. Damit hat Horst das nicht ganz neue, aber gleichwohl falsche Argument benutzt, dass alle Verkehrslenkungsmaßnahmen nur dem Klimaschutz zu dienen hätten. Richtig ist, dass die Stadt auch eingreift, um Anlieger von Verkehr zu entlasten, der nicht dorthin gehört. Vorgerechnet hat Horst-Horst, dass er, wenn er nur einmal wöchentlich zum SBK fahren wolle, 52 Kilometer Umwege im Jahr auf sich nehmen müsse.

Das bedeutet zweierlei: erstens, dass ihm zur Entlastung von Mitbürgern ein Kilometer mehr pro Woche unzumutbar erscheint, und zweitens, dass er seine Rolle in der Kommunalpolitik noch nicht gefunden hat. Denn der Mann kandidiert auf der Liste der Freie-Wähler-Partei für den nächsten Stadtrat. Wegen seines hinteren Listenplatzes hat er wenig Aussichten, seine Fragen künftig aus den Reihen der Fraktionen stellen zu können. Aber für Wahlkampfauftritte ist die Einwohnerfragestunde trotzdem nicht gedacht.

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