Ludwigshafen Ein Sieg des Willens

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Ludwigshafen. Fußball-Verbandsligist Ludwigshafener SC hat gestern einen ganz wichtigen Erfolg gefeiert. Die abstiegsgefährdeten Gastgeber besiegten den SV Rodenbach 1:0 (0:0) und verkürzten den Rückstand auf die Westpfälzer auf drei Punkte. Der Klassenverbleib ist somit wieder in Reichweite gerückt.

Es lief schon die 89. Minute, und es bahnte sich ein torloses Remis an. Gemessen an den wenigen Chancen, die es auf beiden Seiten gab, ein folgerichtiges Resultat. Doch eine letzte Flanke von Bernd Fröhlich flog in den Strafraum der Gäste, Mittelfeldspieler Chris Chorrosch schraubte sich in die Luft und verlängerte den Ball mit dem Kopf ins Netz. Ein schönes Tor, das im Abstiegskampf noch bedeutsam werden könnte. „Die Flanke kam ideal, ich habe den Ball gut erwischt“, schildert Chorrosch seinen Treffer. Es sei sein erstes Kopfballtor seit etwa drei Jahren gewesen, gab der Mann mit der Rückennummer sieben, der eigentlich eher ein Vorbereiter ist, mit einem Schmunzeln zu. „Chris hat gerufen, ist optimal eingelaufen, das Timing hat gestimmt“, lobte Flankengeber Fröhlich. Ein Kopfballtor von ihm nach Chorrosch-Flanke wäre eher zu erwarten gewesen. Umgekehrt stellt dieser Treffer eine Rarität dar, obwohl Chorrosch nach seinen Angaben davon geträumt hat. „Der Ball ist besser gelaufen als in den Spielen zuvor und wir haben alles gegeben. Deshalb ist der Sieg auch absolut verdient“, erklärte der Mittelfeldspieler. Die Gastgeber zeigten eine gute Einstellung, großen Siegeswillen und gefielen mit einer starken kämpferischen Leistung. „Spielerisch war das kein Leckerbissen, aber das Team wollte diesen Sieg unbedingt und hat sich die drei Punkte erarbeitet“, freute sich Trainer Michael Drese. Der Coach hatte das Hauptaugenmerk auf die Defensive gelegt. „Wir wollten kein Gegentor bekommen. Das hat geklappt“, frohlockte Drese. Den Grundstein für den Erfolg legte der LSC in der Abwehr. Nur zwei Möglichkeiten der Rodenbacher, denen die Durchschlagskraft abging, sind ein Beleg für konsequente Defensivarbeit. „Der Gegner setzte sich nur ganz selten durch. In der Abwehr sind wir eingespielt und körperlich stabil“, nennt Denis Jolic Gründe für die sattelfeste Deckung. Jolic war aus kämpferischer Sicht erneut ein Vorbild. Eine gute Partie lieferte auch Innenverteidiger Steffen Burkhard ab. „Rodenbach operierte mit vielen langen und diagonal geschlagenen Bällen. Wir haben deren Abwehrspieler früh angelaufen und sie so dazu gezwungen, unkontrollierte Pässe zu spielen“, hat Burkhard erkannt. Er hatte eine von fünf LSC-Gelegenheiten, traf aber nach Chorrosch-Freistoß den Ball nur mit dem Knie. „Mit dem Sieg sieht es wieder besser aus“, sagte Burkhard. Auch wenn der Routinier den LSC der besseren sportlichen Perspektive wegen in Richtung Fußgönheim verlässt, ist seine Einstellung tadellos. „Auch andere, die gehen, verabschieden sich so wie ich mir das wünsche“, betonte Drese. So spielten sie LSC: Wiegand – Yildirim, Burkhard, Denis Jolic, Fröhlich – Hauptmann (81. Haxhija), Chorrosch, Rehhäußer, Jubin (78. Sose) – Drese (63. Dominik Jolic), Moldoveanu.

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