Ludwigshafen 10 600 Neubürger in der Stadt

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Herzlich willkommen: Charmant und mit einem prallen Informationspaket hat sich die Stadt am Donnerstagabend im Pfalzbau rund 500 Neubürgern präsentiert. Die Wahl-Ludwigshafener lobten den gelungenen Auftritt, gaben dem Stadtvorstand aber auch Kritik mit auf den Weg.

Knapp 10.600 Menschen haben sich im vergangenen Jahr entschieden, nach Ludwigshafen zu ziehen. Fast 1400 dieser Neubürger sind nach Angaben der Verwaltung Kinder und Jugendliche. Rund 7000 sind im erwerbsfähigen Alter. Nur gut 300 sind älter als 65 Jahre. Die beliebtesten Wohnorte sind bei den Neu-Ludwigshafenern die Stadtteile Süd und Nord/Hemshof. Jeweils mehr als 1500 haben sich hier ihre neue Bleibe gesucht. Auf den vorderen Plätzen der Beliebtheitsskala rangieren außerdem Mitte, Oggersheim und Friesenheim. Für die Pfingstweide, Maudach und Ruchheim konnten sich dagegen nur wenige Neubürger begeistern. Ende vergangenen Jahres hatte die Stadt damit 165.362 Einwohner. Das sind gut 1400 mehr als im Vorjahr. Oberbürgermeisterin Eva Lohse (CDU) stellte rund 500 aufmerksamen und neugierigen Neubürgern im Pfalzbau die Schokoladenseiten ihres neuen Lebensmittelpunkts vor. Die Verwaltungschefin orientierte sich dabei an dem Internetauftritt der Stadt www.ludwigshafen.de und den dortigen Attributen lebenswert, bürgernah, wirtschaftsstark und nachhaltig. „Ludwigshafen ist eine gute Wahl“, versicherte Lohse, „und unsere Stadt ist Heimat für Menschen aus aller Welt.“ Perfekt unterstützt wurde Lohse bei ihrem Plädoyer für ihre Geburtsstadt am Rhein von Miss Lu Nadja Dewitt, die gleichzeitig Miss Rheinland-Pfalz ist. Für die 22-Jährige ist „Heimat dort, wo das Herz wohnt“. Sehr herzlich und überzeugend schwärmte die Studentin insbesondere von ihrem Stadtteil Oggersheim als dem schönsten und ihren Lieblingscafés und -plätzen in der Innenstadt. „Ich lebe in Lu, und Lu lebt in mir“, bilanzierte die Repräsentantin. Dass Ludwigshafen viele schöne Facetten hat, aber längst nicht alles perfekt ist, ließ Dewitt nicht unter den Tisch fallen, aber: „Es liegt an uns, was wir aus der Stadt machen“, forderte sie die Neubürger auf, sich zu engagieren. Die Chance, Fragen an den fünfköpfigen Stadtvorstand zu stellen, der sich brav auf der Bühne versammelt hatte, nutzten die Neubürger nach anfänglichem Zögern intensiv. Ein mittelalter Mann erkundigte sich danach, wie es um die Sicherheit der Bürger und die Qualität des Einzelhandels bestellt sei, nachdem er in überregionalen Zeitungen schlechte Noten für beide Bereiche entdeckt hatte. Ludwigshafen sei nach Mainz die zweitsicherste Großstadt im Land, verwies Ordnungsdezernent Dieter Feid (SPD) auf die Polizeistatistik. Die Grundlage der Zeitungsberichte kenne er nicht. Dass es in der Innenstadt neben den funktionierenden Einkaufszentren viele Leerstände gibt, räumte OB Lohse ein. Um dieses Problem endlich in den Griff zu bekommen, habe die Stadt gerade zwei namhafte Citymanager ins Boot geholt. „Wir arbeiten daran“, sagte Lohse.

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