Ludwigshafen Aufbäumen gegen Absturz

Der Hoffnungsträger: Matej Asanin. Den ehemaligen kroatischen Junioren-Nationaltorwart verpflichteten die Eulen Ludwigshafen vor
Der Hoffnungsträger: Matej Asanin. Den ehemaligen kroatischen Junioren-Nationaltorwart verpflichteten die Eulen Ludwigshafen vorige Woche.
Vorige Saison sah es verheißungsvoller aus. Da hatten die Eulen Ludwigshafen sieben Punkte und waren Vorletzter. Doch der Abstand zum Tabellen-14. betrug nur drei Zähler. Diese Saison sind es schon acht Punkte zum 14. und vier Zähler zum ersten Nicht-Abstiegsplatz. Was stimmt die Eulen trotzdem noch zuversichtlich?

Es sind die kleinen Fortschritte. Trainer Ben Matschke hat wieder die Möglichkeit, im Training Sechs gegen Sechs spielen zu lassen. Das war in der Hinrunde selten der Fall. Da reisten die Eulen zeitweise mit drei Ersatzspielern zu den Auswärtsspielen. „Es war eine sehr gute Vorbereitung“, sagt deshalb Matschke und fügt hinzu: „Außerdem kommen im Laufe der Rückrunde weitere verletzte Spieler zurück.“ Wer ist schon wieder zurück im Team – und wer kommt noch? Maximilian Haider, Pascal Durak und Jan Remmlinger sind wieder voll dabei. Azat Valiullin soll Ende Februar gegen Bietigheim einsatzbereit sein. Mit Pascal Bührer rechnet Matschke Ende März, spätestens Anfang April. Alexander Feld wird mit seinem Achillessehnenriss noch einige Wochen ausfallen. Im 35 Jahre alten David Špiler und Torwart Matej Asanin (25) verpflichtete der Verein zwei erfahrene Spieler. Vertraut der Klub dem vorhandenen Personal nicht mehr? Natürlich. „Jeder Spieler, der bei uns unter Vertrag steht, genießt vollstes Vertrauen der Vereinsführung und des Trainers“, sagt Eulen-Managerin Lisa Heßler. Der Klub war gezwungen, zu reagieren. Alle drei vorgesehenen Spielmacher hatten sich verletzt. Deshalb wurde der slowenische Nationalspieler Špiler im Dezember verpflichtet. Torhüter Asanin aus Kroatien war eine Reaktion auf die überwiegend schwachen Leistungen von Stefan Hanemann und Mathias Lenz. Er unterschrieb vergangene Woche. „Wir haben nun wieder eine höhere Qualität im Training und in den Spielen“, sagt Trainer Matschke. Beide Akteure helfen den Eulen sofort weiter und müssen nicht groß integriert werden. Špiler und Asanin haben außerdem schon Champions-League gespielt. Sie sollen im Abstiegskampf zur Trumpfkarte werden. Woher stammt das Geld? Špiler und Asanin werden von externen Sponsoren finanziert. Die Ludwigshafener Wohnbaugesellschaft GAG hat die Transfers ermöglicht. Wer sind die Konkurrenten im Abstiegskampf. Das sind nur die SG BBM Bietigheim und der VfL Gummersbach. Gegen beide Teams spielen die Eulen im Februar. Zumindest beim Tabellenvorletzten Bietigheim brennt der Baum. Der Klub hat vor wenigen Tagen Trainer Ralf Bader gefeuert. Der war erst vor dieser Saison gekommen. Außerdem wurde der ehemalige Ludwigshafener Rückraumspieler Patrick Weber aussortiert. Er spielt nun für den Zweitligisten HSC Coburg. Gummersbach, Bietigheim und Ludwigshafen – zwei dieser drei Team werden absteigen. Zumindest die Statistik spricht für die Eulen. Denn: Die Aufsteiger, die die erste Saison in der Bundesliga „überlebt“ haben, haben in der zweiten Runde mit dem Abstieg nichts zu tun, fand die Handballwoche heraus. Fällt im Februar eine Vorentscheidung? Lisa Heßler und Ben Matschke sprechen von einem wichtigen Monat. Trainer Matschke sagte daher auch: „Wir müssen in Gummersbach und in Bietigheim gewinnen, sonst wird es schwierig mit dem Ligaverbleib.“ Fällt im Abstiegsfall die Mannschaft auseinander? Nein. Neun Spieler haben einen Vertrag bis 2020 und darüber hinaus: Alexander Falk (2022), Pascal Bührer (2021), Gunnar Dietrich (2021), Stefan Hanemann (2020), Jerome Müller (2020), Jannik Hofmann (2020), Jan Remmlinger (2020), Maximilian Haider (2020) und Daniel Hideg (2020). Auch Trainer Matschke hat einen Kontrakt bis 2020.

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