Ludwigshafen Busverkehr wird in Sommerferien testweise ausgedünnt

Ins Pilotprojekt fällt auch die Buslinie 74 in die Gartenstadt.
Ins Pilotprojekt fällt auch die Buslinie 74 in die Gartenstadt.

Die Stadt will auch im Nahverkehr sparen und hat dafür zusammen mit der Rhein-Neckar-Verkehrsgesellschaft (RNV) das Bus- und Bahnnetz durchforstet. An einer Stelle sind beide fündig geworden.

In den Sommerferien soll der Zehn-Minuten-Takt von drei Buslinien in den Hauptverkehrszeiten auf 20 Minuten ausgedehnt werden. Die Linien 74 (Niederfeld), 75 (Rheingönheim) und 76 (Maudach) sollen dann zwischen 7 und 9.30 Uhr sowie nachmittags von 15 bis 18 Uhr nur noch halb so oft fahren. Die Entscheidung für einen Ferienfahrplan begründen die Betreiber mit Fahrgastzählungen, die eine geringe Nachfrage in der Ferienzeit ergeben hätten. Diese führen sie nicht nur auf fehlende Schüler zurück, sondern auch auf Pendler im Urlaub. Die RNV rechnet mit einer Einsparung von rund 66.000 Euro und einer Entspannung in der Personalplanung. Im Herbst soll entschieden werden, ob der punktuelle Sonderfahrplan beibehalten wird.

Mit Ausnahme der Grünen trugen die Fraktionen in der jüngsten Bauausschusssitzung das Pilotprojekt mit. Heike Heß befürchtete hingegen einen „Versuchsballon für weitere Kürzungen im ÖPNV-Angebot“. Diese Bedenken nahm ihr auch Dezernent Alexander Thewalt (parteilos).

Drei Trassen mit „großen Potenzialen“

Verwaltung und ÖPNV-Betreiber arbeiten weiterhin an Wirtschaftlichkeitsberechnungen für weiterführende Straßenbahnlinien in Richtung Mutterstadt/Dannstadt, Neuhofen/ Waldsee und in die Pfingstweide. Alle drei Korridore zeigten nach wie vor „große Potenziale“ auf. Keine Variante werde derzeit ausgeschlossen.

Wann mit Ergebnissen zu rechnen ist, ließen sie in ihrer Antwort auf eine Anfrage der Stadtratsfraktion der Freien Wähler im Bauausschuss offen. Deren Fraktionssprecher Rainer Metz hatte daran erinnert, dass ein Ausbau der Trasse Pfingstweide/Frankenthal seit gut einem halben Jahrhundert erwogen werde.

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