Ludwigshafen Dämpfer für Friesenheim

Ludwigshafen

. Ausgerechnet jetzt und ausgerechnet noch zu Hause. Nach zehn Spielen ohne Niederlage in der Zweiten Handball-Bundesliga hat die TSG Ludwigshafen-Friesenheim gestern Abend wieder eine Partie verloren. 24:26 (12:13) unterlag der Tabellenführer gegen die SG BBM Bietigheim vor 1860 Zuschauern in der Friedrich-Ebert-Halle. Dabei hätte die TSG mit einem Sieg für eine Vorentscheidung im Rennen um den Aufstieg in die Bundesliga sorgen können – und einen Verfolger abschütteln können. Aber ausgerechnet zu Hause patzte Friesenheim. Dabei wollte doch die Mannschaft kein Spiel mehr in der Eberthalle verlieren, versicherte Stefan Lex nach dem 26:21-Sieg am Samstag gegen Aue. Gestern aber gab’s die dritte Heimniederlage. Doch das 24:26 wirft die Mannschaft von Trainer Thomas König nicht groß zurück. Das jedenfalls glaubt Kapitän Philipp Grimm. „Uns war klar, dass es nicht immer so weitergehen kann nach so vielen Siegen. Bietigheim war nicht stark. Wir waren schwach! Aber vielleicht macht uns diese Niederlage noch stärker“, erklärte Grimm schon wieder kämpferisch. Der TSG fehlte gestern Abend die Frische. „Wir haben uns das Spiel selbst kaputt gemacht“, grantelte Kreisläufer Erik Schmidt. Die Mannschaft sei auf einen starken Gegner eingestellt gewesen. „Wir wussten aber auch, dass wir einen Vorsprung haben“, sagte Schmidt. Fünf Punkte liegt die TSG nun noch vor dem ersten Nicht-Aufstiegsplatz. Die Entscheidung wurde also vertragt. Noch heißt es nicht Kiel, Hamburg, Berlin oder Mannheim. Noch lauten die Gegner Großwallstadt, Rimpar, Nordhorn-Lingen oder Neuhausen. Das gilt auch für Bietigheim. Aber so wie die Mannschaft gestern aufspielte, ist das Team von Trainer Hartmut Mayerhoffer ein ganz heißer Anwärter auf einen Aufstiegsplatz. Zumal die Mannschaft innerhalb von fünf Tagen gegen zwei Top-Teams der Liga gewann – in Leipzig und in Friesenheim. Und das noch stark ersatzgeschwächt. Drei Topspieler fehlen Bietigheim seit längerer Zeit. Drei Spieler, die über die Saison hinweg für über 400 Tore gut sind, sagte Mayerhoffer. Am Dienstag kam ein vierter Akteur hinzu. Tim Coors brach sich die Mittelhand im Training. Das wäre in etwa so, als würden bei Friesenheim Philipp Grimm, Stefan Lex, Christian Klimek und Felix Kossler ausfallen. Und dennoch siegt und siegt Bietigheim. 15:3 Punkte holte die Mannschaft nun in Serie. „Es ist schön für einen Trainer zu sehen, wie toll die jungen Spieler die Situation lösen, aber die Spiele in Leipzig und in Friesenheim waren zwei Partien am absoluten Maximum“, dämpfte Mayerhoffer. Robin Haller aber hat noch Luft. Der Bietigheimer Rückraumkanonier war gestern mit elf Toren der Spieler des Abends. Dabei war Haller in der Hinrunde fast schon abgeschrieben. „Ich habe mich immer wieder selbst runtergezogen, aber ich bin aus dem Tief raus. Ich habe noch Luft, weil ich ja nicht so viel gespielt habe. Nun gebe ich alles, damit wir am Ende Dritter bleiben“, sagte der 28-Jährige.

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