Ludwigshafen Das Urgestein bleibt

Ludwigshafen. Frank Eckhardt ist das Urgestein im Kader der TSG Friesenheim. Seit 1996 ist der A-Lizenztrainer beim aktuellen Tabellenvierten der Zweiten Handball-Bundesliga. Und es werden noch mehr Jahre werden. Denn gestern nach dem 28:20 (16:7)-Sieg der TSG gegen die HSG Nordhorn vor 1238 Zuschauern bestätigte Eckhardt auf Nachfrage, dass alles für eine weitere Saison bei der TSG spricht.

Frank Eckhardt hat schon viele Trainer, viele Spieler kommen und gehen gesehen. Keiner im aktuellen Kader kann so viel über die TSG Friesenheim erzählen wie Frank Eckhardt – allenfalls noch Physiotherapeut Wolfgang Corbie, der ebenfalls seit 20 Jahren im Verein aktiv ist. Es werden nun weitere Anekdoten hinzukommen. „Mein Herz hängt an dem Klub. Die Jungs haben Erfolg. Es macht mir sehr viel Spaß hier“, sagt Eckhardt, „die Tendenz ist, dass ich bleibe.“ Alles andere wäre eine Überraschung. Denn Eckhardt ist ein loyaler, engagierter und anerkannter Trainer. Neun Jahre bildeten er und Thomas König ein erfolgreiches Trainergespann, das mit dem zweimaligen Aufstieg in die Bundesliga gipfelte. Eckhardt erlebte Ben Matschke als Spieler und Kapitän der TSG. 1996 kam der Diplom-Ingenieur als Spieler von Leutershausen nach Friesenheim, wurde Kapitän, später Co-Trainer. Dreimal sprang Eckhardt auch als Cheftrainer für kurze Zeit ein. Er identifiziert sich sehr mit der TSG. Matschke sorgt seit seinem Amtsantritt im Juni für frischen Wind. „Nach neun Jahren Thomas König hat sich Routine eingeschlichen. Benny hat sich neue Bedingungen geschaffen. Er macht ausgezeichnete Arbeit, präsentiert sich sehr gut“, sagt der 48 Jahre alte Eckhardt. Er sei überrascht, wie gut der Umbruch über die Bühne gegangen ist. „Wir haben den vierten Platz sicher und spielten zeitweise um den dritten Platz mit“, anerkennt Eckhardt, der immer dienstags und donnerstags Cheftrainer Matschke assistierte. Montags und mittwochs war Carsten Hoffmann, der zweite Co-Trainer der TSG, da. Diese Arbeitsteilung wird es aber kommende Runde wohl nicht mehr geben. Denn Hoffmann wird nach der Runde aufhören. Der 40 Jahre alte in Hoyerswerda geborene Hoffmann wohnt mit seiner Frau in Schömberg (Nordschwarzwald) und arbeitet als Steueramtsleiter bei der Gemeinde Schömberg. 15 Jahre übt er diesen Beruf nun aus. Nun will er eine Leitungsfunktion übernehmen. Daher hat sich Hoffmann bei einer Stadt in Baden-Württemberg beworben. Dort ist er in der Endrunde, sagt er. Sollte Hoffmann den Job bekommen, müsste er noch mehr als die aktuell 130 Kilometer einfach fahren. Schon jetzt sei er an Trainingstagen bis zu sechs Stunden unterwegs. Es gab Tage, da kam er zu spät zum Training. „Das ist bei diesem Verkehrsaufkommen nicht zu vermeiden. Das Zuspätkommen ärgert mich, denn ich bin ein Mann der Prinzipien“, sagt Hoffmann. Der frühere Handball-Torwart kam zu Saisonbeginn mit Matschke aus Hochdorf zu den „Eulen“. Kennengelernt haben sich die Beiden 2003 beim TV Kornwestheim. Matschke kam damals als junger Spieler zusammen mit Trainer Thomas König zum ehemaligen Zweitligisten. Hoffmann hütete das Kornwestheimer Tor. Hoffmann kümmerte sich in Friesenheim um das Torwarttraining, die Spielstatistik und Organisatorisches. Er schnitt für die Torleute Videos, leistete aber auch moralische Aufbauarbeit mit geknickten Spielern. Die Position von Hoffmann soll wiederbesetzt werden. Im Umfeld der TSG wird Frank Müller als Nachfolger gehandelt. Er spielte zusammen mit Matschke bei der TSG Friesenheim. (Fotos: Kunz)

x