Ludwigshafen „Der Klub kann mich nicht bezahlen“

Enttäuscht: Denni Djozic.
Enttäuscht: Denni Djozic.

Denni Djozic ist der sicherste Siebenmeter-Schütze beim Handball-Bundesligisten Eulen Ludwigshafen. Der Linksaußen wurde bei der 19:25-Niederlage gegen die Füchse Berlin am Samstag aber nur bei Siebenmetern eingewechselt. Das hat ihn verwundert. Djozic kam 2016 vom HC Erlangen zur TSG Friesenheim. Er wurde als langfristiger Ersatz von Philipp Grimm vorgestellt. Doch nach dieser Saison wird Djozic wieder gehen müssen. Sein Vertrag wird nicht verlängert. Ein Gespräch über die Ausbootung, die sich zuspitzende Lage im Abstiegskampf und den Sparkurs bei den Eulen.

Denni, mit welchem Gefühl sind Sie in das Spiel gegen die Füchse Berlin gegangen?

Mit einem positiven Gefühl. Ich habe mich gefreut, dass ich wieder fit bin. Und ich habe mich auf die Stimmung in der Eberthalle gefreut. Die Stimmungslage bei Ihnen hält sich aber nach der Mitteilung der Eulen, dass Ihr Vertrag am Saisonende nicht verlängert wird, in Grenzen, oder? Ich bleibe professionell. Ich habe einen Vertrag bis 30. Juni und werde bis dahin alles für die Eulen geben. Was wurde Ihnen von der Geschäftsführung als Grund genannt, warum der Vertrag nicht verlängert wird? Eigentlich war geplant, dass ich langfristig Philipp Grimm ersetze. Aber man konnte nicht in der Zweiten Liga mit mir planen. Es waren finanzielle Gründe. In der Zweiten Liga hat man weniger finanzielle Mittel. Und ich wollte nicht bis Juni warten, um zu wissen, in welcher Liga wir dann spielen. In der Bundesliga wäre es für mich definitiv bei den Eulen weitergegangen. Doch Stand jetzt können sie mir und anderen Spielern keinen Vertrag für die Zweite Liga anbieten. Sie sprechen wohl Roko Peribonio, Patrick Weber und Alexander Feld an. Warum aber wurde bei Ihnen schon so früh entschieden? Die Position für die Zweite Liga war schon fix. Man hat schon einen gestandenen Linksaußen unter Vertrag, den man da nicht rauskriegt. Es gibt ein Budget für die Linksaußen-Position für die Zweite Liga und das ist schon erfüllt, sodass für mich in Liga zwei kein Platz ist. Weder ich noch der Klub wollen bis Juni warten, was passiert. Deshalb haben wir uns geeinigt, dass wir uns trennen. Das ist bitter für mich. Ich bin hier aufgewachsen, spiele gerne für die Eulen, bin Pfälzer. Es ist für mich etwas anderes hier zu spielen, als woanders. Aber wenn es für den Klub nicht möglich ist, mich zu bezahlen, dann muss ich das akzeptieren. Beeinflusst so eine Situation die Leistung in einem Spiel? Sie sind ein sicherer Siebenmeterschütze, verwarfen aber den ersten Siebenmeter am Samstag gegen Berlin. Ich bin immer noch der beste Siebenmeter-Schütze im Team. Es ist schwer von der Bank aus Siebenmeter zu werfen, weil man kein Bezug zum Spiel und kein Ballgefühl hat. Mehr enttäuscht hat mich, dass ich gar nicht gespielt habe. Das hat mich gewundert und auch ein bisschen die anderen Spieler. Darüber werde ich mit dem Trainer noch reden. Was stimmt die Eulen optimistisch, in der Liga zu bleiben? Es wird schwer. Es fehlen derzeit viele Spieler. Das macht die Situation nicht einfacher, aber wir hören nicht auf zu kämpfen.

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