Handball Dritte Liga: mHSG Friesenheim/Hochdorf verschenkt Überraschung

Treffsicher: Marcel Reis (rechts) war mit sieben Treffern bester Torschütze der Spielgemeinschaft.
Treffsicher: Marcel Reis (rechts) war mit sieben Treffern bester Torschütze der Spielgemeinschaft.

Kein guter Drittliga-Spieltag für die mHSG Friesenheim/Hochdorf: Nach der 27:33 (16:16)-Niederlage gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden rutscht die Mannschaft von Gabriel Schmiedt auf den drittletzten Tabellenplatz.

Dabei wäre auch gegen den Tabellendritten mehr drin gewesen. „Dieses Spiel müssen wir erst einmal verkraften. Wir haben angefangen nachzudenken“, nannte mHSG-Trainer Gabriel Schmiedt das größte Problem seiner Mannschaft. Diese war einmal mehr stark verletzungsgeplagt, da im Vergleich zum Haßlochspiel kurzfristig auch noch Timo Heuft und Jan-Philipp Winkler ausgefallen waren. Und trotzdem hielten die Gastgeber lange überraschend gut mit, stellten die Gäste mit langen Angriffsserien immer wieder vor Probleme und griffen auch in der Defensive beherzt zu. Und das fast von Anfang an.

„Wir haben zehn Minuten gebraucht, bis wir im Spiel waren und tatsächlich an unsere Chance geglaubt haben“, bilanziert Schmiedt. Immerhin waren die Gäste da noch nicht uneinholbar davongezogen, hieß es nur 5:7 (9.) und auch das nicht sonderlich lange. Beim 8:7 (14.) durch Gianluca Herbel gingen die Gastgeber erstmals in Führung, legten bis zum 10:9 (17.) nun ständig vor. Den Vorsprung auf zwei oder sogar drei Tore auszubauen, gelang den Gastgebern jedoch nicht. Besonders bitter unmittelbar vor der Pause: Da traf Luis Maier nur den Pfosten und Nieder-Roden nutzte die wenigen verbleibenden Sekunden noch zum Gegenstoß und dem etwas schmeichelhaften Ausgleich. Statt mit 17:15 ging es daher lediglich mit einem 16:16-Remis in die Pause.

Nach der Pause Faden verloren

Trotzdem war da auch Sicht der Gastgeber noch alles in Ordnung, die Partie blieb weiter eng. Eben genau, bis die mHSG sich ganz offensichtlich von der Aussicht auf den möglichen Punktgewinn lähmen ließ. Simon Schwarz, mit sechs Treffern hinter Marcel Reis (7) der erfolgreichste mHSG-Torschütze, hatte gerade zum 20:19 (39.) getroffen, aber wieder klappte es nicht, den Vorsprung auszubauen. Im Gegenteil. Was folgten waren zehn Minuten ohne eigenen Treffer, was die Gäste aus Hessen nutzten und auf 20:25 (50.) davonzogen. „Wir haben den Gästen so lange die Führung angeboten haben, bis sie endlich zugegriffen haben“, flüchtet sich Schmiedt in Sarkasmus.

Wirklich viel mehr konnte er seiner Mannschaft allerdings nicht vorwerfen. Die wehrte sich, solange die Kräfte reichten. „Es waren wie so oft ein paar kleine Fehler zu viel, ein paar gute Torabschlüsse zu wenig. Und dann hat auch der ein oder andere Spieler von der Bank nicht so gezündet, wie wir uns das erhofft hatten.“ Damit meinte er sicher nicht die A-Jugendlichen Lars Thiele und Loris Piccoli, sondern eher den gestandenen Winter-Neuzugang David Szilagyi. Konkret wurde Schmiedt allerdings nicht. Das wäre anhand der Mannschaftsleistung auch nicht fair gewesen. Viel lieber nahm er das Positive mit: „Wir haben gegen den Tabellendritten lange mitgehalten. Sie konnten erst gegen Ende durchwechseln, hatten so lange ihre Startaufstellung auf dem Feld.“ Eine Art Lob für den Gegner, der dafür allerdings nur moralische Pluspunkte einstreichen konnte. Ansonsten stand die Schmiedt-Truppe einmal mehr mit leeren Händen da. Vor allem, weil es gegen Ende überaus deutlich wurde, was wiederum daran lag, dass der Trainer in den Schlussminuten alles auf eine Karte setzte und den siebten Feldspieler brachte. So bauten die Gäste den Vorsprung bis auf 25:33 aus, ehe Simon Schwarz mit zwei Treffern in der Schlussminute zumindest noch einmal verkürzte.

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