Ludwigshafen Ein Pflichtsieg

Ludwigshafen

. Die frühe Anreise des TBV Lemgo nach Ludwigshafen hat sich nicht gelohnt. Der stark abstiegsgefährdete Altmeister von 1997 und 2003 war schon am Dienstag in die Pfalz gekommen, um die komplette Konzentration auf das so wichtige Spiel in Friesenheim zu bündeln. Die von vielen Verletzungen gebeutelte Mannschaft sollte ausgeruht in dieses Abstiegsduell gehen – nichts sollte dem Zufall überlassen werden. Doch von spritzigen und mental gefestigten Gästen war zunächst nicht viel zu sehen. Die TSG Friesenheim führte über das gesamte Spiel hinweg. Nur einmal – zum Spielende hin – wurde es eng. Doch rasch erarbeitete sich die TSG wieder einen Vorsprung, der auch bis zum Schluss hielt. 25:24 (12:9) siegte Friesenheim vor 1760 Zuschauern. Es war der zweite Sieg in Folge in dieser Saison, der zweite Erfolg im zweiten Dezember-Spiel – es läuft vielversprechend. Es war aber auch ein Pflichtsieg. Das sagten Kreisläufer Erik Schmidt und Trainer Thomas König. „Wir müssen gegen alle Mannschaften in der unteren Tabellenhälfte gewinnen“, betonte Schmidt, der gestern ganz stark spielte. Damit meinte der Jung-Nationalspieler auch die letzte Vorrundenpartie am Samstag zu Hause gegen Mitaufsteiger HC Erlangen (19 Uhr). Mit einem Sieg gegen die Franken hätte Friesenheim nämlich schon nach der Vorrunde mehr Punkte geholt als in der gesamten ersten Bundesliga-Saison vor vier Jahren. Damals stieg das Team mit elf Zählern ab. Heuer hat die TSG bisher zehn, Erlangen 13. „Wir wollten nach der Vorrunde auf einem Nicht-Abstiegsplatz stehen. Wenn wir am Samstag gegen Erlangen gewinnen, dann haben wir unser Ziel erreicht“, sagte König gestern. Denn: Der Sensationssieg des HCE am Dienstag gegen die Rhein-Neckar-Löwen war schon eine Partie aus der Rückrunde. Jedenfalls geht Friesenheim selbstbewusst in die Partie gegen Erlangen. „Der Sieg gegen Lemgo war extrem wichtig“, sagten gestern Schmidt und Gunnar Dietrich. Für Dietrich war es ein besonderer Erfolg. Er spielte zwei Jahre lang in Lemgo und kam 2013 zurück. Dietrich kennt noch viele Spieler beim TBV. Und der liegt derzeit am Boden. „Für uns kommt es knüppelhart. Wir sind seit über 30 Jahren keinen Abstiegskampf gewohnt“, gab gestern Geschäftsführer Christian Sprdlik zu. Die vergangenen 25 Jahre landete Lemgo immer auf einem einstelligen Tabellenplatz. Das ist bei Friesenheim anders. Dort geht es vom ersten Spieltag an um den Ligaverbleib. Die TSG hat nun vier Punkte Vorsprung auf Lemgo. „Wir haben mit dem Sieg beim Bergischen HC den ersten Schritt gemacht, gegen Lemgo den Zweiten. So langsam lernen wir zu laufen in der Bundesliga“, sagte Uli Spettmann, Sportlicher Leiter der TSG.

x