Ludwigshafen Grimms letztes Kapitel

„Grimm-Mania“ herrschte am Samstag beim Abschiedsspiel des ehemaligen Kapitäns der TSG Friesenheim.
»Grimm-Mania« herrschte am Samstag beim Abschiedsspiel des ehemaligen Kapitäns der TSG Friesenheim.

«LUDWIGSHAFEN.» Am Ende stand Philipp Grimm alleine auf dem Feld. Der ehemalige Kapitän der TSG Friesenheim applaudierte seinen Fans. Diese hatten sich schon Minuten vor dem Abpfiff des Abschiedsspiels von ihren Plätzen erhoben. Zehn Jahre trug Grimm das Trikot der „Eulen“. Am Samstag war nun endgültig Schluss.

Diesen Moment wird er nicht vergessen. Zum letzten Mal in seiner langen Karriere trug Philipp Grimm das Trikot mit der Rückennummer 4. „Grimmi“, wie ihn die Anhänger rufen, ließ bei der von den beiden Unparteiischen Hetzel/Fischer (Ludwigshafen) humorvoll geleiteten Partie seine ganze Klasse aufblitzen. Kabinettstückchen fehlten nicht am Samstag. Es war Handball von besonderer Güteklasse, den das „Allstar-Team“ von Philipp Grimm und die aktuelle Bundesliga-Mannschaft der Eulen am Samstag im TSG-Sportzentrum zeigten. Der 40:39-Erfolg von Grimms Team war Nebensache. Denn die Fans schmunzelten und freuten sich über die Tricks in dieser kurzweiligen Partie. Viele Kameraden waren gekommen. Auch wenn sie nicht alle auflaufen konnten, so wie Stephan „Apollo“ Just (ASV Hamm-Westfalen), brachten sie sich dennoch ein. Just betreute das Allstar-Team als Coach, wurde von Grimm zum Siebenmeter aufgefordert und fungierte sogar als Wischer. Stephan Lex (HSC 2000 Coburg) notierte als Sekretär die Torschützen und Marco Hauk (TBS Heilbronn-Horkheim) sprang als Physiotherapeut ein. Die „Allstars“ hatten Spaß. Das zeigte schon ihr Äußeres. Sie liefen in den Trikots ihrer früheren Vereine auf. Es ging eben um die Gaudi und den Spaß. Das gefiel den über 400 Zuschauern. Sie unterstützten mit ihren Eintrittsgeldern die Arbeit der Lebenshilfe Ludwigshafen sowie des Kinder- und Jugendhospizdienstes Miltenberg. „Ich habe durch den Sport nicht nur viele Menschen getroffen, sondern echte Freunde kennengelernt. Das werde ich nicht vergessen. Ich bin stolz, dass die meisten heute da waren und die TSG mir ein Abschiedsspiel ermöglicht hat. Es war heute Abend einfach der Hammer“, sagte Grimm. So einen „Hammer“ gab es schon vor dem Anpfiff. Der neugegründete Fanclub „Rheintal“ stand beim Einlauf der „Allstars“ mit Grimm-Masken Spalier. Am Ende überreichten ihm die Verantwortlichen Peter Ackermann und Margot Heßler Geschenkkörbe und einen Bildband über seine Karriere. Damit endete am Samstagabend eine Ära. Grimm, der Liebling der Fans, wird künftig fehlen. Für viele ist das noch unvorstellbar. Grimm war der meist zuverlässige Vollstrecker auf der linken Außenbahn. Er war der Kapitän. „Es war der Rahmen, den sich Philipp verdient hatte. Wir haben ihm dies gerne ermöglicht“, freute sich Geschäftsführer Marcus Endlich, der mit Prokuristin Lisa Heßler die Partie moderierte und ehemalige Weggefährten während der Spiels zu Wort kommen ließ. Auch wenn die Begegnung keinen allzu hohen sportlichen Wert hatte: den ersten und letzten Treffer am Samstag erzielte Philipp Grimm. Kommentar

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