Ludwigshafen Handball: Nur fremde Hilfe kann Eulen Ludwigshafen retten

Alexander Feld wurde am Mittwoch in der Atos-Klinik Heidelberg an der Achillessehne operiert. Gestern durfte er schon wieder nac
Alexander Feld wurde am Mittwoch in der Atos-Klinik Heidelberg an der Achillessehne operiert. Gestern durfte er schon wieder nach Hause.

Alexander Feld ist am Mittwoch an der Achillessehne operiert worden. Der Spieler des Bundesligisten Eulen Ludwigshafen fällt mindestens fünf Monate aus. Die Suche nach einem Ersatz gestaltet sich schwierig. Es gibt Spieler, die bereit wären, zu den Eulen bis zum Saisonende zu wechseln, doch fehlt das Geld.

«Ludwigshafen.» Der Achillessehnenriss von Alexander Feld hat Bennet Wiegert mitgenommen. Der Erfolgstrainer des SC Magdeburg wirkte nach dem klaren Sieg des SCM bei den Eulen Ludwigshafen am Donnerstag vergangener Woche persönlich getroffen. Feld hatte sich in der 37. Minute ohne Fremdeinwirkung schwer verletzt. Die Hoffnung von Wiegert, dass sich die erste Diagnose nach dem Spiel nicht bewahrheiten sollte, war am Tag danach geplatzt. Ein Ultraschall beim Mannschaftsarzt der Eulen bestätigte den Riss. Am Mittwoch nun wurde Feld in Heidelberg operiert. Der Eingriff ist gut verlaufen. Gestern schon durfte der 25 Jahre alte ehemalige Junioren-Nationalspieler wieder nach Hause.

Nur vier gesunde Rückraumspieler

So eine schnelle Rückkehr wird es aber sportlich nicht geben. „Mindestens fünf Monate haben die Ärzte gesagt, wird es dauern“, sagte Feld gestern im Gespräch: „Egal, wie die vertragliche, persönliche und sportliche Situation ist, ich werde mich nicht unter Druck setzen.“ Unter Druck stehen aber die Verantwortlichen der Eulen Ludwigshafen. Aktuell stehen Trainer Ben Matschke vier Rückraumspieler zur Verfügung, darunter in Daniel Hideg ein Spieler, der vorige Runde bei der HG Oftersheim/Schwetzingen in der Dritten Liga spielte. „Mit vier Rückraumspielern fahre ich am Samstag zum Auswärtsspiel nach Lemgo. Das ist wenig“, sagt Matschke trocken. Sollte sich morgen in Lemgo (ab 20.30 Uhr) oder in den kommenden Spielen ein weiterer Spieler verletzen, dann sieht es für die Eulen ziemlich düster aus, das zu Saisonbeginn immer wieder vermarktete „Wunder 2.0“, sprich den Klassenverbleib 2019, zu verwirklichen. Denn die rasche Rückkehr der verletzten Azat Valiullin, Stefan Salger oder Jan Remmlinger wird noch eine Zeit lang dauern. Zeit, die die Eulen aber nicht haben.

Etat ausgereizt

Am vergangenen Montag gab es daher eine Sitzung der Geschäftsführung und des Gesellschaftergremiums. Tenor der Unterredung: Die Eulen können sich einen Spieler nicht aus dem laufenden Budget leisten. Nach RHEINPFALZ-Information müssen die Eulen Altlasten abbauen, die in den vergangenen beiden Jahren angehäuft wurden. Geld, das fehlt, um nun einen neuen Spieler holen zu können. „Wir haben durch die Vertragsverlängerungen von Azat Valiullin und Alexander Feld sowie die Verpflichtung von Stefan Salger unseren Etat ausgereizt“, sagte Eulen-Geschäftsführer Marcus Endlich und stellte klar, „nur externe Hilfe kann die Eulen retten.“ Doch die scheint nicht in Sicht. Dabei geht es offenbar um keine riesigen Summen. „Wir sind mit Spielern und Beratern im Gespräch. Die wollen uns alle helfen, verzichten auf Geld, aber letztendlich geht es bei uns genau darum“, sagt Matschke. Die angebotenen Akteure würden den Eulen „sofort weiterhelfen“, sagt Endlich. Es seien Spieler mit viel Bundesliga-Erfahrung. „Die abgebenden Vereine wären einverstanden, die Trainer und die Berater auch“, betont Endlich. Nur das Geld fehlt.

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