Ludwigshafen „Ich leide mit den Eulen Ludwigshafen“

David Schmidt im Spiel gegen seinen Ex-Klub Eulen Ludwigshafen. Drei Jahre spielte Schmidt für Ludwigshafen.
David Schmidt im Spiel gegen seinen Ex-Klub Eulen Ludwigshafen. Drei Jahre spielte Schmidt für Ludwigshafen.

David Schmidt (25) genießt Kultstatus bei Handball-Bundesligist Eulen Ludwigshafen. Er hatte großen Anteil daran, dass die Mannschaft vergangene Saison nicht abgestiegen war. Schmidt, damals Co-Kapitän, spielte sogar mit einem Leistenbruch. Nun trägt er das Trikot des TVB Stuttgart. Heute spielen die Schwaben bei den Eulen (19 Uhr, Eberthalle) – und Schmidt verrät, warum Eulen-Spielmacher Alexander Feld nach Wetzlar und nicht zum TVB ging.

Freuen Sie sich auf das Spiel oder kommen Sie mit einem traurigen Gefühl?

Ich freue mich riesig, mal wieder in der „Eberthölle“ zu sein. Ich hatte zwei Spiele gesehen, das gegen Kiel und den Sieg gegen Lemgo. Das war ein richtig geiles Spiel. Ich freue mich seit mehreren Wochen auf das Spiel. Hatte es eine Bewandtnis, dass Sie gegen Lemgo das Trikot von Alexander Feld trugen? Ich hatte leider kein Trikot mehr übrig. Mein Nicht-Abstiegstrikot hängt eingerahmt in meinem Flur. Ich hatte Alex gefragt und er gab es mir. Ich habe drei Trikots in meinem Flur hängen. Das sind die Trikots von Alexander Feld, Gunnar Dietrich und meines. Aha, dann lösen Sie doch bitte gleich mal das Rätsel auf. Alexander war immer für mich da, als es privat mal nicht so gut bei mir lief. Gunnar war Kapitän und ich Stellvertreter. Da waren wir in engem Austausch. Er ist ein überragender Typ. Als Kraus nach Bietigheim ging, hat Stuttgart einen Isländer als Ersatz verpflichtet. Haben Sie die Stuttgarter Verantwortlichen nicht von Feld überzeugen können? Da kam seine Verletzung in die Quere. Das lief äußerst unglücklich. Da muss man den Verein verstehen. Entweder er wartet ab oder er muss sich für eine andere Personalie entscheiden, sofern da die Zeit drängt. Denn es ist ja ein gewisses Risiko, wenn ein Spieler so lange verletzt ausfällt. Ich hätte mir trotzdem gewünscht, gerne mit ihm wieder in einem Team zu spielen. Nach der Saison geht Stuttgarts Torwart Jonas Maier nach Bietigheim. Er hatte auch ein Angebot der Eulen vorliegen. Haben Sie ihm nicht den Wechsel nach Ludwigshafen schmackhaft machen können? Wir haben darüber gesprochen. Ich kenne den Bietigheimer Verein nicht, nur die Eulen. Ich habe ihm gesagt, dass ich an seiner Stelle zu den Eulen gegangen wäre, aber ich kenne die Gründe und die Zahlen nicht. Wenn Sie nun am Mittwoch in Ludwigshafen spielen, können Sie mit einem Sieg den endgültigen Abstieg der Eulen besiegeln ... Natürlich leide ich mit den Eulen. Ich hätte es den Jungs, den Fans und dem Trainer so sehr gewünscht, dass sie in der Bundesliga bleiben. Die Integration in Stuttgart verlief reibungslos. Sie haben sich schnell zu einer Führungsspieler entwickelt. Ich hatte das Glück, dass ich im selben Haus wohne wie mein Mitspieler Tobias Schimmelbauer. Da bekam ich sehr schnell Kontakt. Stuttgart hatte früh den Ligaverbleib geschafft. Hat Sie das überrascht? Es ging. Wir haben von den Einzelspielern eine gute Mannschaft. Vieles bei uns hängt davon ab, wie Jogi Bitter hält. Zu Saisonbeginn fand er nach einer Bandscheibenoperation nicht so recht in den Rhythmus. Nach fünf bis sechs Spielen war er drin. Und wenn Jogi hinten gut hält, dann haben wir immer eine Chance zu gewinnen, egal, gegen wen. Ist der Abgang von Mimi Kraus ein Verlust gewesen? Nein, überhaupt nicht. Dadurch hatte Max Häfner mehr Spielanteile. Und er hat seine Sache sehr gut gelöst. Unser Spiel ist nicht mehr ganz so wild, so wie Mimi eben spielt. Aber den Abgang kann man nicht als Verlust bezeichnen. Er galt als positiver Typ. Er hat für gute Stimmung gesorgt, aber ich würde ihn nicht als Führungsspieler bezeichnen.

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