Ludwigshafen Kohl-Allee: Suche nach Kampfmitteln kostet Parkraum und dauert zwölf Monate

Verlauf der Kohl-Alle in einer Animation.
Verlauf der Kohl-Alle in einer Animation.

Während an der neuen Westbrücke, die die künftige Helmut-Kohl-Allee mit der A650 verbinden soll, die Arbeiten bereits begonnen haben, rückt im Sommer der Mittelteil der neuen Straße in den Fokus: Auf dem Gelände der Parkplätze Messplatz und Jaegerstraße werden Spezialfirmen im Auftrag von Stadtverwaltung und Bauprojektgesellschaft (BPG) zur Vorbereitung der Baumaßnahmen umfangreiche Kampfmittelsondierungen vornehmen.

Diese Flächen werden später zum überwiegenden Teil von der Kohl-Allee und den zugehörigen Rad- und Gehwegen überbaut sein. Anders als beispielsweise bei den Kampfmittelsondierungen an der Hochstraße Süd (B44) sind die Erkundungen auf den Parkplätzen Messplatz und Jaegerstraße aufwendiger. Denn in diesem Bereich wurde nach dem Zweiten Weltkrieg sehr viel Kriegs- und Bauschutt eingebaut. Diese Aufschüttungen sind bis zu vier Meter dick. In diesen Bauschuttlagen werden Überbleibsel aus dem Krieg, also Munitionsreste und Blindgänger, vermutet. Im Untergrund gibt es nach Einschätzung der Stadtverwaltung zudem noch alte Kelleranlagen. Um niemanden zu gefährden, müsse deshalb die Fläche lagenweise und kleinteilig abgeschoben und baubegleitend mit einem Flächensondiergerät befahren werden. Sobald das ursprüngliche Areal von 1945 erreicht sein wird, erfolge die weitere Sondierung im klassischen Bohrverfahren, wie es auch bei der Südtrasse angewandt wurde.

Sondierungen dauern zwölf Monate

Sollten bei den Arbeiten nicht zu definierende Störkörper oder Verdachtsfälle geortet werden, müssten diese vorsichtig freigelegt und begutachtet werden. Die Arbeiten dafür beginnen für den Parkplatz Messplatz am 1. August und für den Parkplatz Jaegerstraße am 1. September. Ab diesen Zeitpunkten ist das Parken dort nicht mehr möglich. Die Sondierungen werden insgesamt rund zwölf Monate in Anspruch nehmen.

Die Marketinggesellschaft Lukom, die beide Parkplätze für die Stadt betreibt, hat allen, die dort einen Dauerparkplatz gemietet haben, eine Alternative angeboten. Die Verwaltung bittet Kurzzeitparker, auf andere Parkmöglichkeiten in der Innenstadt auszuweichen oder den Nahverkehr zu nutzen. Die Stadtverwaltung werde die Parksituation beobachten und gegebenenfalls gegensteuern.

Die zwischen den beiden Parkplätzen liegende Sumgaitallee bleibe vorerst erhalten, bis der Verkehr über eine provisorische Verkehrsführung im Bereich des Messplatzes umgeleitet werden könne. Ist auch diese zurückgebaut, könne das erste Teilstück der Kohl-Allee erstellt werden. Die ebenerdige Stadtstraße nach dem Abriss der Hochstraße Nord ab 2031 die A650 mit der Kurt-Schumacher-Brücke verbinden. Mehr als 900 Bäume sollen entlang der Allee gepflanzt werden. Sie sei Voraussetzung für die Entwicklung eines neuen, sozial und ökologisch nachhaltigen innerstädtischen Quartiers (City West).

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