Ludwigshafen Kommentar: Voll im Soll

In der Vergangenheit haben sich die Verantwortlichen des Handball-Zweitligisten TSG Ludwigshafen-Friesenheim immer zurückhaltend bei der Saisonprognose gegeben. Doch bei der Mannschaftspräsentation vor der aktuellen Spielzeit wurde ein konkretes Saisonziel ausgelobt: Platz eins bis sechs. Die Friesenheimer stehen zur Halbzeit der Saison auf dem zweiten Platz. Damit ist die Mannschaft im Soll. Allerdings ist die gegenwärtige Platzierung nicht mehr als eine nette Momentaufnahme. Die Liga ist viel zu ausgeglichen, um jetzt schon irgendeine Prognose abzugeben. Wie schnell eine Mannschaft aus der Spitzengruppe rutschen kann, haben viele Vereine diese Runde bereits erlebt. Trainer Thomas König tut daher das einzig Richtige, wenn er im Umfeld Erwartungen dämpft und immer wieder daran erinnert, wie eng es in der Zweiten Bundesliga zugeht - auch, wenn er sich dabei zwangsläufig wiederholt. Aber so ist es nun einmal.

Dennoch ist es richtig, wenn sich die Verantwortlichen insgeheim mit der Bundesliga beschäftigen. Die Anforderungen des Handball-Oberhauses sind bekannt und der Klub kann schon jetzt gewisse Projekte angehen, sofern sie allerdings das aktuelle Tagesgeschehen nicht beeinflussen. Der Verlauf einer durchaus möglichen zweiten Saison in der Handball-Bundesliga nach 2010/11 wäre stark vom Geld abhängig. Die TSG ist da noch nicht erstligareif aufgestellt. Der Bergische HC beispielsweise hat den zweieinhalbfachen Etat im Vergleich zu Friesenheim. Wohl auch deshalb steht der Klub so gut da in der Bundesliga. Die Friesenheimer Entscheidungsträger haben aber dieses Manko erkannt und werden handeln. Das ist vernünftig. Nun wird es davon abhängen, ob sich potenzielle Geldgeber in Stadt und Region zum Spitzenhandball in Ludwigshafen bekennen.

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