Ludwigshafen Lage für SV Südwest wird immer prekärer

MUTTERSTADT. Mit zwei Siegen in Folge hat Fußball-Verbandsligist TDSV Mutterstadt einen großen Schritt in Richtung Ligaverbleib gemacht. Ob die Serie anhält, ist allerdings fraglich, denn am Sonntag, 15 Uhr, kommt der Tabellenzweite Fortuna Mombach in den Sportpark. Die Partie des Ludwigshafener SC in Rieschweiler ist auf Donnerstag, 1. Mai, 16 Uhr, verlegt worden.

„Wir haben uns im Abstiegskampf etwas Luft verschafft und unsere Ladehemmung überwunden“, freut sich TDSV-Teamchef Ediz Sari. In fünf Partien hintereinander gelang den Mutterstadtern kein Treffer, dann folgten zweimal jeweils drei Tore. Zweimal beginnen durfte zuletzt Osman Boyraz. Der 23 Jahre alte Offensivspieler ist technisch beschlagen und hat unbestrittene spielerische Qualitäten. „Osman hat Rückstände, weil er die komplette Wintervorbereitung verpasst hat. Er braucht Spielpraxis“, verdeutlicht der Teamchef. Boyraz einzusetzen und Chrisovalantis Davanis auf der Bank zu lassen, sei ein Grenzfall. „Davanis ist der bessere Einwechselspieler“, erklärt Sari seine Wahl, was der Grieche mit einer Torvorlage im Spiel gegen den LSC bestätigte. „Im Moment habe ich noch nicht die Kraft, um die kompletten 90 Minuten durchzustehen“, sagt Boyraz. In der Vorrunde musste er wegen eines Muskelfaserrisses pausieren, im Winter haben ihn berufliche Gründe ausgebremst. „Ich habe mich mit einer Isolierfirma selbstständig gemacht. Und wenn ich auf Baustellen in Nürnberg oder Göttingen bin, dann reicht es eben nicht zum Training“, berichtet Boyraz. Er glaubt, dass die beiden Derbysiege dem Team großes Selbstvertrauen gegeben haben und ist sicher, dass der TDSV auch am Sonntag nicht mit leeren Händen dasteht. Als extrem gastfreundlich bezeichnet Christian Schäfer, Spielertrainer des , sein Team. Auch bei der vierten Heimniederlage, dem 1:3 gegen Mutterstadt, habe es der ASV dem Gegner bei den Toren zu leicht gemacht. Sollte es darüber Zweifel im Mannschaftskreis geben, so kann sie der Coach ausräumen. „Ich habe das Spiel filmen lassen und werde dem Team die markanten Szenen vorspielen“, erklärt Schäfer. Schwerpunkte seien das Zweikampfverhalten und Stellungsfehler. „Im Schnitt bekommen wir mehr als zwei Tore pro Partie. Das ist viel zu viel“, findet Schäfer. Dass es besser geht, kann die Mannschaft am Sonntag, 15 Uhr, in Blaubach-Diedelkopf beweisen. In der Endphase der Saison könnte Steffen Euler zu ein paar Kurzeinsätzen kommen. Um den 25 Jahre alten offensiven Mittelfeldspieler ist es ruhig geworden. Kein Wunder, denn der ehemalige Kapitän zog sich nach dem ersten Spiel einen Kreuzbandriss zu und fehlt seitdem. „Er trainiert schon wieder, aber ich will ihn behutsam aufbauen. Er soll schrittweise Wettkampfpraxis bekommen“, betont Schäfer. An 15- bis 20-minütige Einsätze ist gedacht. „Er fehlt uns natürlich“, gibt der Spielertrainer zu. Euler hatte in der vergangenen Saison mit zwölf Toren in 28 Begegnungen erheblich zum Aufstieg beigetragen. Für den vom Abstieg bedrohten wird die Lage immer prekärer, weil auch die Konkurrenz nicht schläft und punktet. Der befreiende Sieg, den das Team zuletzt auf eigenem Terrain zweimal verpasste, soll am Sonntag beim Tabellendritten TB Jahn Zeiskam gelingen (15 Uhr). „In unserer Situation müssen wir einen Tick schneller und kompromissloser schalten“, vermisst Südwest-Trainer Peter Kobel bei manchen Akteuren letzten Willen und Konzentration im Abstiegskampf. Nach der Niederlage gegen Dudenhofen gab er zwei Tage trainingsfrei, um Druck herauszunehmen. „In Zeiskam wird uns nichts geschenkt“, weiß Kobel, der womöglich auf den an der Schulter lädierten Torjäger Sencer Koc verzichten muss. „Chancen sind in jedem Spiel genügend vorhanden. Wir haben Qualität, bringen sie aber nicht auf den Platz“, hadert Markus Bussek. Der 20-jährige Mittelfeldspieler und Industrie-Isolierer aus Bobenheim-Roxheim, der als Junior beim SV Waldhof und Wormatia Worms kickte und für Südwest bereits 40 Verbandsligaspiele absolvierte, glaubt fest an ein Erfolgserlebnis in Zeiskam. „Er ist ein zweikampf- und laufstarker Spieler, der trotz seiner Jugend Verantwortung übernimmt“, lobt ihn Kobel. (thl/crd)

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