Ludwigshafen Merkwürdige Planung

Ludwigshafen. Es ist kaum zu glauben. Da zählt Handball zu den beliebtesten Sportarten nach dem Fußball, doch immer weniger Zuschauer wollen sich die Spiele anschauen. Das hat mehrere Gründe. Sei es die verpasste Qualifikation der deutschen Männer-Nationalmannschaft für die Europameisterschaft oder aber die unübersichtliche Terminplanung.

Da wären wir schon beim Thema. Morgen, 19 Uhr, empfängt Handball-Zweitligist TSG Friesenheim im Spitzenspiel den HC Erlangen. Es ist das Spiel der Spiele an diesem Wochenende in der Zweiten Bundesliga. Friesenheim ist Zweiter, Erlangen Erster. Jeder Handball-Interessierte lässt sich - hoffentlich - so einen Leckerbissen nicht entgehen. Es dürfte einen Zuschauerrekord in der aktuellen Saison für die TSG werden.

Jedoch können nicht alle aktiven Handballer und Handballerinnen sich dieses reizvolle Spiel anschauen. Denn: Die Verantwortlichen der VTV Mundenheim haben zeitgleich das Pokal-Viertelfinale ihrer Damen gegen die TSG Friesenheim angesetzt. Hallo? Geht’s noch? Dem Friesenheimer Frauenteam die Chance verbauen, die Herren in diesem Topspiel zu unterstützen.

Das wäre in etwa so, wie wenn der Deutsche Fußball-Bund am 15. April die Bundesliga-Fußballerinnen des FC Bayern München spielen lassen würde. Zeitgleich aber kicken die Männer des FCB vor voller Hütte im DFB-Pokal-Halbfinale gegen den 1. FC Kaiserslautern. Auf so eine absurde Idee würde wohl im Fußball niemand kommen.

Immerhin: Die Friesenheimer Frauen können sich das Spiel nun doch anschauen. Sie baten die VTV nämlich, die Partie zu verlegen, weil beide Trainer im Urlaub und einige Akteurinnen verletzt sind. Doch Mundenheim lehnte ab. Friesenheim verzichtete nun. Die VTV stehen also kampflos in der Finalrunde.

Es ist aber nicht die einzige merkwürdige Ansetzung. Morgen um 20 Uhr empfängt der Handball-Pfalzligist TV Ruchheim den Drittligisten TV Hochdorf - ebenfalls zum Pokal-Viertelfinale. Anpfiff ist also dann, wenn die Begegnung Friesenheim gegen Erlangen noch läuft. Hat sich der Terminplaner da nicht ein bisschen verplant? Und war bei den VTV vielleicht Kalkül dahinter? So weit wollen wir aber nicht gehen.

Es wäre jedenfalls möglich gewesen, beide Partien an einem anderen Tag auszutragen. Der Pfälzische Handballverband bat die Vereine nämlich, die Spiele zwischen dem 1. bis 9. März zu planen.

Dass es so kommt, ist ärgerlich. So aber darf sich weder Ruchheim noch Hochdorf beschweren, wenn morgen weniger Zuschauer als sonst das Viertelfinale sehen wollen. Gute Planung ist nun mal das halbe Leben.

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