Ludwigshafen Platz wird nicht nach Hemshof-Friedel benannt

Diesen Platz am Friedenspark hätte Wadle-Rohe gerne nach der Sängerin benannt. Doch dafür fand sich keine Mehrheit.
Diesen Platz am Friedenspark hätte Wadle-Rohe gerne nach der Sängerin benannt. Doch dafür fand sich keine Mehrheit.

Der kleine Platz am Ende der Gustav-Heinemann-Allee im Friedenspark wird nicht nach der Hemshof-Friedel benannt. Der Vorschlag von Bernhard Wadle-Rohe (Freie Linke) fand keine Mehrheit im Ortsbeirat Nord. Der Kommunalpolitiker wollte die als Hemshof-Friedel bekannt gewordene Elfriede Kafschisnky anlässlich ihres 110. Geburtstags und 45. Todestags mit der Platzbenennung ehren. Die Sängerin sei mit ihren Liedern ein Ludwigshafener Original gewesen und stehe für ein Stück Arbeiterkultur, argumentierte Wadle-Rohe. Doch weder die Stadtverwaltung noch die Mehrheit im Ortsbeirat konnte der Idee etwas abgewinnen.

Die Hemshof-Friedel sei bereits als Figur Bestandteil des Brunnens „Pfälzer Lebensfreude“ auf dem Ludwigsplatz in der Stadtmitte. Dort ist so so verewigt, wie man sie kannte: mit Gitarre in der Hand und Bommelmütze auf dem Kopf. Auch eine Grabplatte auf dem Hauptfriedhof erinnert an die 1979 verstorbene Sängerin, die in Kneipen im Hemshof und auf Festen auftrat. Ihr bekanntester Song ist der „Hemshof-Boogie“. Die beiden Erinnerungsorte sind aus Sicht der Stadt und des Ortsbeirats ausreichend. Als Namensgeberin für eine Straße oder einen Platz sei die Friedel nicht geeignet, denn es gebe in ihrem Leben auch dunkle Seiten. Sie lebte in prekären Verhältnissen und hatte Alkoholprobleme. Wadle-Rohe, der sich seit Jahren mit ihrem Leben befasst, räumte ein, dass sie ein tragisches Schicksal hatte. Doch andere Städte gingen mit ihren Originalen unbefangener um, kritisierte er die Entscheidung.

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