Ludwigshafen Seitenwechsel

Abschlussfahrten gehören mittlerweile zum unverzichtbaren Ritual. Ein beliebtes Reiseziel ist Mallorca. Nach der Saison überrollen regelrecht Sportmannschaften die Insel und lassen es dort krachen. Die Handballer der TSG Friesenheim fliegen aber lieber nach Ibiza. Das wird auch dieses Jahr wieder der Fall sein. Am Montag geht es los. Zwölf Mann umfasst der Tross. So ein Trip muss aber auch finanziert werden. Bei der TSG zahlt jeder Spieler 90 Euro Jahresbeitrag in die Mannschaftskasse. Dort fließen auch die Preisgelder von Turniersiegen ein sowie Verfehlungen, die im Strafkatalog festgehalten sind. Spenden sind auch immer gerne gesehen. Deshalb nutzte Kapitän Philipp Grimm am Samstag die Gunst der Stunde. Nach jedem letzten Saisonheimspiel wird bei der TSG gefeiert. Die Abgänge werden verabschiedet und der Kapitän richtet Dankesworte an die Fans. So war es auch am Samstag. Weil aber 2120 Zuschauer in der Eberthalle waren – so viel wie noch nie in der Saison – kehrte Grimm plötzlich ein zweites Mal ans Mikrofon und warb geschickt für Spenden für die Abschlussfahrt. „Denn wir haben groooooooooßen Durst“, sagte er mit einem schelmischen Grinsen. Dem Vernehmen nach gab es eine größere Spende, aber in der Summe kam weniger zusammen als in den Jahren zuvor. „Wir hatten auch vergessen, die Spendenkasse in den VIP-Raum zu stellen“, klärt Grimm auf. Die Fahrt ist aber finanziert. Dieses Jahr floss das Geld nämlich über den Strafkatalog in die Kasse. (mne) Wenn wir schon bei den Feierlichkeiten der TSG sind: Die Verantwortlichen sind am Samstag von der Zuschauermenge überrascht worden. 2120 Fans kamen. Nach dem Spiel gab es 250 Liter Freibier. Das war aber ruckzuck leer getrunken. Der Durst der Fans war aber noch lange nicht gestillt. Nach weiteren zwei Stunden gab es dann kein Bier mehr in der Eberthalle. „Das ist aber noch nicht erstligareif“, scherzte ein Sponsor. Wo das Bier geblieben ist, wissen wir: „Wir haben groooooooooßen Durst“, hatte Philipp Grimm wenige Stunden zuvor gesagt. (mne) Michael Malmer, der 32 Jahre alte Spielertrainer des Fußball-Bezirksligisten VfL Neuhofen, ist ein Fußballverrückter – und zwar im positiven Sinn. Malmer liebt den Fußball, anders ist seine Reiselust zu großen Fußballspielen nicht zu erklären. Seit etwa 16 Jahren ist der Fan des FC Schalke 04 auch bei Länderspielen unterwegs, gehört dem Fan-Club der Nationalmannschaft an und ist auch in dessen Choreographien involviert. Immer dabei ist die nicht zu übersehende Fahne mit der Aufschrift „Dudenhofens Sohn“, die seine Herkunft verrät. Auch am vergangenen Dienstag jettete Malmer nach Feierabend mal schnell nach Hamburg zum Länderspiel gegen Polen. Am nächsten Morgen ging es mit der ersten Maschine zurück, sodass kein Urlaubstag flöten ging. An die 100 Länderspiele hat Malmer schon live gesehen. Ohne die Nachsicht seiner Freundin wäre das kaum realisierbar. Wie gut, dass die Nationalelf und Schalke nie gleichzeitig spielen. Bleibt die Frage, ob er denn vorhabe, auch die Weltmeisterschaft in Brasilien zu besuchen? Malmers knappe Antwort: „Schon gebucht.“ (thl) Fußballspiele zwischen dem FSV Schifferstadt und Phönix Schifferstadt sind etwas Besonderes. Welchem Verein man seine Sympathie schenkt, ist quasi eine Glaubensfrage. Entweder man ist „Dreizehner“ oder „Fänixler“. Zumindest war dies in früheren Jahren der Fall. In den Derbys hat es meist gekracht, grobe Fouls, Rote Karten und Rudelbildungen gehörten zur Tagesordnung. Inzwischen ist dies anders. Man versteht sich, unternimmt zusammen etwas und längst sind auch Wechsel vom einen zum anderen Klub an der Tagesordnung. Die Stimmung ist mittlerweile gelöst. Am vergangenen Sonntag beim A-Klassen-Derby zwischen dem FSV und Phönix II hatte die Partie lange den Charakter eines Freundschaftsspiels. Böse Attacken? Nein. Verbale Entgleisungen? Von wegen. Vielleicht lag das auch daran, dass keiner die Punkte unbedingt brauchte. Erst in der Schlussphase kam etwas Pfeffer in die Partie und gab es doch noch ein paar Gelbe Karten. In der kommenden Saison wird es wegen des Aufstiegs des FSV das prestigeträchtige Derby nicht mehr geben. Gut für den FSV, aber auch ein bisschen schade. (thl)

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