Ludwigshafen Seitenwechsel:

Cristiano Ronaldo, exzentrischer Weltfußballer des Jahres und Superstar von Real Madrid, wird neben unbestrittenen sportlichen Qualitäten auch ein Hang zur Selbstdarstellung nachgesagt. Erinnert sei in diesem Zusammenhang an seinen außergewöhnlichen Jubel nach seinem Elfmetertor im Finale der Champions League gegen den Lokalrivalen Atletico Madrid. Es war der eher bedeutungslose Treffer zum 4:1 in der letzten Minute der Verlängerung. Einen außergewöhnlichen Jubel nach einem Elfmetertor gab es auch am Sonntag beim Verbandsligaspiel des TDSV Mutterstadt gegen den Ludwigshafener SC. Mutterstadts Mittelfeldspieler Arber Zogaj verwandelte in der vierten Minute zum 1:0. Kein entscheidender Treffer, da noch fast das komplette Spiel vor den beiden Teams lag. Doch die gesamte Mannschaft des TDSV, einschließlich Torwart Hamdi Koc und aller Ersatzspieler, jubelte mit dem in der Mannschaft hoch angesehenen Teamchef Ediz Sari. Vom kahlköpfigen und schwergewichtigen Coach war in diesem Moment nichts mehr zu sehen. Er verschwand in der Spielertraube. Es war ein kleines Dankeschön an den engagierten Sari, der sich mit großer Leidenschaft für seine Mannschaft einsetzt. Eine Parallele zwischen dem glitzernden Weltstar Cristiano Ronaldo und dem bodenständigen Ediz Sari ist auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Oder doch? Zumindest als Ronaldo Portugal mit dem entscheidenden Tor zum 3:2-Sieg im zweiten Entscheidungsspiel gegen Schweden zur Weltmeisterschaft in Brasilien schoss, verschwand er in einer Jubeltraube euphorischer Portugiesen. So wie er damals muss sich Sari am Sonntag gefühlt haben. (thl) Verletzt sein tut weh. Das gilt für alle Leistungssportler. Für einen gilt es gleich doppelt. So schmerzte Marcus Forler, Torhüter des Handball-Oberligisten VTV Mundenheim, nicht nur die angeknackste Rippe, für die es wenig Behandlungsmöglichkeiten gibt, sondern – fast noch mehr – dass er tatenlos mit ansehen musste, wie gut sein Kollege Nico Klein gegen den HV Vallendar hielt. Das riss Forler zu, selbstverständlich schmerzhaften, Jubelausbrüchen hin („Sauber Stumbes! – au“), verbunden mit der geballten Faust in Richtung des Kollegen, war aber andererseits wesentlich nervenaufreibender, als der Platz zwischen den Pfosten selbst. So erregte sich Forler in Durchgang zwei dermaßen über das Unparteiischen-Gespann, dass er seinen Platz direkt am Spielfeldrand räumen musste. Fortgeschickt wurde er nicht von Ordnern oder Schiedsrichtern. Forler wurde vielmehr von seiner besseren Hälfte in die Schranken gewiesen: „Sie hat gesagt, dass ich mich von ihr wegsetzen soll“ – was natürlich ganz besonders schmerzhaft ist. Immerhin fand Forler neben VTV-Torwarttrainer Mark von Nahmen Aufnahme, und fortan kommentierten die beiden zu zweit die Pfiffe der Schiedsrichter. Schmerzhaft waren diese verbalen Attacken fortan nur noch für Stefan Klaes und Thilo Moser aus Saarbrücken, wie Forlers breites Grinsen verriet. (env) Klaus Windecker ist bei Alemannia Maudach eine Institution. Der Klub ist für ihn eine absolute Herzenssache. Wohl kaum einer hat so viele Spiele seines Lieblingsvereins gesehen wie der ehemalige Spielleiter. Da waren im Lauf der Jahre gute Begegnungen dabei, aber auch viele schlechte sowie Partien, an die man sich schon nach drei Wochen nicht mehr erinnert. Das Match am Samstag in Schauernheim, das die Gelb-Schwarzen 7:3 gewannen, zählt nicht dazu. Und entsprechend strahlte Windecker nach dem Abpfiff über das ganze Gesicht. Und er hat allen Grund dazu, denn Alemannia-Trainer Dietmar Wenzel hat eine starke und entwicklungsfähige Mannschaft aufgebaut, die mit ihrem schnellen, technisch guten Spiel in die Spitze imponierte. Von den beiden Routiniers Sebastian Maier (31) und Timo Carnarius (31) abgesehen, hatten die anderen zwölf eingesetzten Spieler ein Durchschnittsalter von 20,8 Jahren. Die meisten von ihnen sind Eigengewächse, was für die gute Jugendarbeit der Alemannia spricht. Coach Wenzel glaubt, dass in diesem Team noch eine Menge Potenzial schlummert und die Mannschaft in den kommenden Jahren noch einiges erreichen könne. Allerdings versieht er seine Prognose mit dem Zusatz „wenn das Team zusammenbleibt“. Ein durchaus berechtigter Nebensatz, denn wer die Mechanismen der Branche kennt, weiß, dass Glanzleistungen der (zahlungskräftigeren) Konkurrenz nicht verborgen bleiben. Die kommenden Monate werden zeigen, wie weit die Verbundenheit der Akteure zum Klub geht. (thl)

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