Ludwigshafen Starker Hinrunde folgt schwache Rückrunde

FUSSGÖNHEIM. Im ersten Jahr nach dem Wiederaufstieg in die Fußball-Verbandsliga hat der ASV Fußgönheim den zehnten Platz belegt. Einer guten Vorrunde, in der das Team sogar einmal Fünfter war, folgte ein schwacher zweiter Saisonabschnitt.

Lange sah es danach aus, als ob das insgesamt achte Verbandsliga-Jahr des ASV das Beste werden könnte. Kurioserweise spielten die Fußgönheimer in der Phase am stärksten, als sich Leistungsträger fast im Wochenrhythmus verletzten. Steffen Euler riss sich nach dem ersten Spiel die Kreuzbänder und kam erst in der Schlussphase der Saison wieder zum Einsatz. Ronald Kesselring fiel nach der zweiten Partie monatelang aus, Benjamin Bischoff und Torjäger Osman Sanli nach der dritten Begegnung. Nils Nebel schließlich fehlte zu Beginn und nach der Winterpause fast durchgängig. Dieses Quintett zu ersetzen, schien kaum möglich. „Es sind ja nicht nur die Verletzungen. Wenn ein Spieler wochen- und monatelang ausfällt, dann kommt er ja nicht topfit zurück“, erklärt Spielertrainer Christian Schäfer. Im Klartext: Irgendwann liefen die Akteure zwar wieder auf, waren aber nicht im Rhythmus und hatten wegen fehlender Spielpraxis keine Form. Der ASV setzte 24 Spieler ein, von denen der starke Kapitän Vitalij Roth (30, keine Minute gefehlt), Schäfer (28), Abwehrchef Niko Matios und Arbeitsbiene Fabrizio Moncada (je 27) die meisten absolvierten. Die personellen Probleme steckte der ASV gut weg. Nach den ersten elf Partien hatte Fußgönheim 20 Punkte auf dem Konto. Das war mehr als die halbe Miete für den Klassenverbleib. Höhepunkt war der 5:0-Erfolg über den FSV Offenbach, der höchste Saisonsieg. Nach drei Niederlagen in Folge legte das Team vor Weihnachten einen guten Schlussspurt hin und blieb viermal in Folge ohne Niederlage. „Im Spiel nach vorne haben wir unsere Stärke. Vor allem, wenn wir einfach, schnörkellos, geradlinig und mit Tempo spielen“, hat Schäfer erkannt. 59 Treffer erzielte der ASV in dieser Saison, das ist der beste Wert aus allen acht Verbandsliga-Jahren. 16 Spieler trugen sich in die Torschützenliste ein, was zeigt, dass Fußgönheim in der Offensive schwer auszurechnen war. Die meisten Treffer erzielten Sanli (9), David Gerner (8), Roth (7) sowie Rhannam und Moncada (je 5). Diese beiden waren nach den vielen Ausfällen mit guten Leistungen in die Bresche gesprungen, sind aber im zweiten Saisonabschnitt nicht mehr so auffällig gewesen. Wo Licht ist, ist auch Schatten. Und der dominierte die Zeit nach der Winterpause. „Da haben wir enttäuschend gespielt. Der Mannschaft hat zu oft der letzte Biss gefehlt“, kritisiert Schäfer. Zehn Punkte holte das Team aus den elf Partien des Jahres 2014 – die Bilanz eines Absteigers. Bei Südwest Ludwigshafen (2:3) und in Blaubach-Diedelkopf (2:4) wurden leichtfertig 2:0-Führungen verspielt. „Wir haben unser Potenzial nicht mehr auf den Platz gebracht und hatten ein ganz schwaches Defensivverhalten“, nennt der Coach Gründe für eine wahre Gegentorflut. Eine ungewöhnliche hohe Quote an krassen individuellen Fehlern führte zu 67 Gegentoren. Klammert man die Absteiger aus, dann ist das der schlechteste Wert der Liga. Und es sind mit Abstand die meisten Gegentore, die der ASV jemals in der Verbandsliga bekommen hat. Selbst im Abstiegsjahr 2009/10 hat Fußgönheim nur 49 Treffer hinnehmen müssen. Gute Vorstellungen wie die erste Hälfte der Partie gegen die SG Rieschweiler (5:3) blieben die Ausnahme. Das 0:5 gegen Meister Schott Mainz bedeutete die höchste Verbandsliga-Niederlage in der ASV-Geschichte. „Dennoch bin ich unter dem Strich mit der Runde zufrieden. Wir waren trotz der vielen Verletzten früh gerettet und haben uns von den Abstiegsrängen ferngehalten“, resümiert Vereinschef Jörg Balß. Schäfer sieht es ähnlich. Der Spielertrainer ist mit 15 RHEINPFALZ-Bestnoten am stärksten in Erscheinung getreten, weil er klug, taktisch clever und effektiv agiert. Ihm folgen Spielmacher Roth (11), Rhannam (8), Matios (5) und Moncada (4). Der Zuschauerschnitt liegt in den Heimspielen bei 115 Fans pro Partie. Am besten besucht waren das Auftaktspiel gegen Neustadt (270) und das Derby gegen Südwest Ludwigshafen (220).

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