Ludwigshafen Traum gegen Albtraum

Stefan Hanemann hielt gestern gegen die SG Flensburg-Handewitt passabel. Der Fokus in der Vorbereitung wird auch auf der Torhüte
Stefan Hanemann hielt gestern gegen die SG Flensburg-Handewitt passabel. Der Fokus in der Vorbereitung wird auch auf der Torhüter-Arbeit liegen, sagt Trainer Ben Matschke.

«Ludwigshafen.» Der Meister reiste standesgemäß an. Im Flieger kamen die Stars der SG Flensburg am Dienstag schon nach Mannheim, um sich ohne Strapazen auf das letzte Saisonspiel in der Handball-Bundesliga in diesem Jahr vorzubereiten. Seit Monaten ist die SGF im Höhenflug. 2018 hat der nördlichste deutsche Handball-Profi-Klub nur ein Bundesliga-Spiel verloren. Das imponiert Flensburgs Trainer Maik Machulla. „Die Jungs zeigen jeden Tag Wille, Leidenschaft und ihre Mentalität. Es ist toll, wie wir uns zusammengefunden haben. Dass ich als Trainer in 2018 nur ein Bundesliga-Spiel verloren habe, ist kaum zu glauben“, sagte Machulla. Ein traumhaftes Jahr für Flensburg. Für die Eulen Ludwigshafen folgte auf den Traum der Albtraum. Im Juni schaffte das Team sensationell den Klassenverbleib. Sechs Monate später geht das Jahr betrübt zu Ende. Die Eulen stehen mit nur vier Punkten am Tabellenende der Handball-Bundesliga. „Ich bin Fan von diesem Team. Ich glaube zu 100 Prozent an den Klassenverbleib“, sagte Philipp Grimm, Sportlicher Leiter der Eulen. Das Duell gegen Flensburg sei kein Maßstab gewesen. Es sei ein Aufeinandertreffen mit extrem konträren Voraussetzungen gewesen, fuhr Grimm fort. „Flensburg kam als Tabellenführer ohne einen verletzten Spieler. Wir sind Tabellenletzter mit sieben verletzten Spielern. Das Ergebnis zeigt die Realität“, betonte Grimm. Das 18:30 aus Ludwigshafener Sicht schmerzt. Denn Matschke sagte in einem Bilanz-Gespräch nach dem Ligaverbleib, dass die Mannschaften in der Bundesliga bleiben, die im Schnitt weniger als 28 Gegentore bekommen. Derzeit liegen die Eulen bei 28,47 Toren pro Partie. Die Konkurrenten Bietigheim (30,63) und Gummersbach (29,7) sind immerhin schlechter. In der Tabelle aber liegen beide Teams derzeit vor den Eulen. Die aktuelle Tabelle spielt für Ben Matschke derzeit nur eine untergeordnete Rolle. „Wir brauchen einen lange Atem“, sagt er immer wieder. Die letzte Pressekonferenz des Jahres nutzte Matschke, um einige Bedürfnisse, die ihm auf dem Herzen lagen, loszuwerden. Er lobte die Arbeit von Maik Machulla in Flensburg. Matschke lobte seine Mannschaft. „Viele Zuschauer sehen nur die 60 Minuten. Aber von meinem 16-Mann-Kader fehlen sieben Spieler, zum Teil seit zweieinhalb Monaten. Die angeschlagenen Spieler geben alles und stellen sich in den Dienst der Mannschaft. Manchmal ist es schwer, mit so wenig Spielern ein geordnetes Training zu absolvieren“, sagte Matschke. Und zu guter Letzt lobte der Eulen-Coach die Zuschauer. „Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass die Zuschauer bei einem Rückstand von zehn oder zwölf Toren aufstehen und der Mannschaft applaudieren. Das zeugt von Respekt. Wir werden uns schütteln und uns neue Gedanken machen. Wir haben in der Hinrunde vier Spiele mit einem Tor Unterschied verloren. Wir werden daran arbeiten, dass wir im neuen Jahr vier Spiele mit einem Unterschied gewinnen“, sagte Matschke.

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