Neustadt Innenausbau ab Sommer geplant

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Der Umbau der ehemaligen Wichern-Werkstätten in der Gottlieb-Duttenhöfer-Straße zu einer Unterkunft für Asylbewerber geht voran. 50 Personen soll das 1000 Quadratmeter große Gebäude Platz bieten. Derzeit leben 214 Flüchtlinge in Haßloch.

Im Frühjahr 2016 hatte die Gemeinde die ehemaligen Wichern-Werkstätten für 700.000 Euro gekauft (wir berichteten). Zusammen mit den notwendigen Umbaumaßnahmen wird mit Gesamtkosten von rund einer Million Euro gerechnet. Mit dem Kreis Bad Dürkheim ist ein Mietvertrag mit einer Laufzeit von drei Jahren geschlossen worden (Miete: 8 Euro pro Quadratmeter). Nach Ende der Laufzeit soll entschieden, ob der Mietvertrag verlängert wird. Sollte das Gebäude dann wegen rückläufiger Flüchtlingszahlen nicht mehr als Unterkunft für Asylbewerber gebraucht werden, könnten dort Obdachlose untergebracht werden oder wäre eine Nutzung als Sozialkaufhaus oder als Kleiderstube denkbar. Anfang Dezember 2016 hatte die Gemeinde zu einem „Tag der offenen Tür“ in die ehemaligen Wichern-Werkstätten eingeladen und das Konzept für die geplante Flüchtlingsunterkunft vorgestellt, das sich jetzt in der Umsetzung befindet. Das Gebäude ist nach Angaben der Gemeindeverwaltung inzwischen komplett entkernt, und der Rohbau wurde hergestellt. Brandschutzfragen seien abgestimmt und geklärt worden. Was noch fehle, sei der Innenausbau. Die entsprechende Baugenehmigung liege vor, die dafür notwendigen Arbeiten seien ausgeschrieben worden. Noch vor der Sommerpause soll der Bau-, Verkehrs- und Entwicklungsausschuss den Auftrag für den Innenausbau vergeben, sodass zeitnah mit den Arbeiten begonnen werden könne. Rund 50 Menschen sollen in den ehemaligen Wichern-Werkstätten untergebracht werden. Mit dieser Anzahl von Asylbewerbern an einem Standort weiche man zwar vom Konzept der dezentralen Unterbringung ab, das sich bewährt habe, hatte Sozialdezernent Ralf Trösch (SPD) beim Tag der offenen Tür im Dezember 2016 erklärt. In Haßloch leben die Flüchtlinge laut Verwaltung an 37 verschiedenen Standorten in insgesamt über 50 Wohneinheiten. Aber Trösch geht davon aus, dass durch die Mischung von Familien und Einzelpersonen unter Berücksichtigung der Herkunftsländer Konflikte weitgehend vermieden werden könnten. Falls es doch zu Problemen komme, werde man Asylbewerber in anderen Unterkünften unterbringen. Zudem sollen „Kümmerer“ als Ansprechpartner da sein und bei Problemen helfen. Aktuelle Flüchtlings-Statistik Derzeit leben 214 Flüchtlinge aus insgesamt 21 Nationen in Haßloch. Die meisten Menschen kommen aus Syrien (76) und Afghanistan (55). Fast zwei Drittel (64 Prozent) der Asylbewerber sind männlich. 24 Prozent der Flüchtlinge sind verheiratet. Die meisten (105) sind zwischen 18 und 40 Jahre alt. 27 Kleinkinder unter drei Jahren sind darunter, 51 Kinder und Jugendliche zwischen drei und 18 Jahren. Über 40 Jahre alt sind 31 der in Haßloch lebenden Flüchtlinge. Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) sind Moslems, 14 Prozent Christen, und 18 Prozent gehören keiner Religion an oder haben dazu keine Angaben gemacht. 2015 verzeichnete die Gemeinde insgesamt 183 Neuzugänge und 49 Abgänge. Stand Ende 2015: 242 Personen. 2016 waren es im ganzen Jahr 96 Neuzugänge und 124 Abgänge. Stand Ende 2016: 214 Personen. 2017 kamen bis zum 15. März 15 Flüchtlinge hinzu, und ebenfalls 15 Personen verließen Haßloch. Stand am 15. März: unverändert 214 Personen. Insgesamt 3,75 Stellen (ohne Leitung) sind bei der Gemeindeverwaltung diesem Bereich zugeordnet: 1,5 Stellen für die Leistungsgewährung, eine Stelle „Bufdi“ (Bundesfreiwilligendienst), eine Stelle Zuweisung und Unterbringung sowie 0,25 Stellen Kümmerer.

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