Neustadt Pasta aus dem „Gold der Inka“

Eine Rohkost-Nudel, die man nicht kochen muss? Eine wilde Idee? In Speyer ist sie geboren. Zwei Existenzgründer-Unternehmen haben das Produkt entwickelt: Wild Pasta heißt es. Am 29. und 30. März wird die Nudel auf der Rohkostmesse „Rohvolution“ in Berlin präsentiert.

„Die Kulinaristen GmbH“ und „Rohköstlich Messe und Verlag GmbH“ sind die Produzenten. Kulinaristen-Chefin Birgit Roth und Nelly Reinle-Carayon von Rohköstlich, eine der Wegbereiterinnen der Rohkost-Haute-Cuisine, haben mit ihren Mitarbeitern in den letzten Monaten getüftelt, Teige gerührt, abgeschmeckt, weggeworfen und wieder von vorne begonnen. Jetzt ist die Wild Pasta da. Glutenfrei, ohne Zusatz-, Farb- und Konservierungsstoffe und vor dem Verzehr nicht mehr zu kochen. Hauptbestandteil ist Quinoa, das eiweißreiche Getreide aus Südamerika, von den Vereinten Nationen 2013 zur „Pflanze des Jahres“ gekürt.

Für die Herstellung werden laut Roth hochwertige Getreide und Saaten aus kontrolliert biologischem Anbau verwendet. Die Zertifizierung läuft. „Die Nudel entspricht den Kriterien der Rohkost, schmeckt lecker und gut, aber etwas anders als die gewohnten Nudeln. Sie ist sehr sättigend“, so Roth.

Roth, die mit der Kulinaristen GmbH im Internet Bio-Produkte vertreibt und regelmäßig als Ausstellerin auf Messen ist, hat festgestellt, dass Unverträglichkeiten bei Menschen zunehmen.

Die Nudel wird nur in warme (Tomaten)-Soße, Brühe und Marinaden bis maximal 42 Grad Celsius eingelegt. Nicht wärmer, weil bei höheren Temperaturen die Vitamine flöten gehen – sagen Rohkostanhänger. Die Keimlinge des südamerikanischen Quinoa-Getreides werden für die Rohkostnudel verarbeitet. Quinoa gilt den Andenvölkern als Grundnahrungsmittel und wird als „Gold der Inka“ bezeichnet. Die gerstenkorngroßen Körnchen enthalten alle neun essenziellen Aminosäuren – ungewöhnlich für ein pflanzliches Lebensmittel. Der Preis lässt aufhorchen: 100 Gramm kosten 3,99 Euro. Roth: „Es ist ein Nischenprodukt.“ (ell)

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