Neustadt Wie das Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium zu einer Partnerschule in Rom kommt

Gruppenfoto beim Besuch in Rom.
Gruppenfoto beim Besuch in Rom.

Zum ersten Mal haben sich Schüler aus Neustadt und Rom in den vergangenen Wochen gegenseitig besucht. Im Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium ist man mächtig stolz auf die neue Partnerschaft und schmiedet bereits Pläne für 2025.

Schulpartnerschaften und längere Reisen gehören zum Schulleben einfach dazu. Sie schweißen die Gruppen zusammen, sorgen für neue Erlebnisse und öffnen den Horizont. Kein Wunder, dass die Schulen stolz sind auf Partnerschaften mit Schulen in ganz vielen Ländern. Am Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium (KRG) hat nun ein ganz neuer Austausch Premiere gefeiert: Denn zum ersten Mal waren im März Zehntklässler des KRG in Rom, und im April kamen Schüler des dortigen Liceo Mamiani in die Pfalz. Für ein altsprachliches Gymnasium sei eine Partnerschaft mit einer Schule in Rom „ein absoluter Glücksfall“, betonen Lehrer Marcus Steyer und Schulleiter Friedrich Burkhardt übereinstimmend. Burkhardt fügt noch hinzu: „Wir freuen uns total, dass eine Schule in einer Stadt wie Rom sich für uns in Neustadt interessiert.“

Doch wie kommt es überhaupt zu Schulpartnerschaften? Können Lehrer sich einen Ort nach Wunsch aussuchen? Nach dem Motto: Da wollte ich immer schon mal hin. Steyer lacht. Ein reines Wunschkonzert sei das nicht. Aber im Prinzip sei das Gymnasium schon völlig frei, wenn es sich um Partnerschulen und Austauschprogramme bemühe. Dass es fürs KRG nun Rom als jüngste Errungenschaft geworden ist, sei „privaten Kontakten von Eltern zur dortigen Schule zu verdanken“. Er habe immer davon geträumt, mal einen Austausch mit Italien aufzubauen. Dass es dann noch die geschichtsträchtige Hauptstadt geworden ist, sei umso schöner, sagt Steyer.

Begeistert von der italienischen Gastfreundschaft

2021 gab es erstmals Kontakt zwischen deutschen und italienischen Lehrkräften. Schnell war man sich einig: Es wird keinen Sprachaustausch geben. „Denn am KRG gibt es derzeit keinen Italienisch-Unterricht, und an der Schule in Rom wird kein Deutsch gelehrt.“ Da es am KRG und auch am Liceo Mamiani Lateinunterricht gibt, „haben wir uns auf einen Kulturaustausch verständigt“. Es sei eine tolle Chance, an die antiken Stätten in Rom zu kommen und dadurch „neue Perspektiven“ für das im Unterricht Gelernte zu gewinnen. Vor einem Jahr waren drei KRG-Lehrer in Rom. Schnell wurde da klar: Es passt auf beiden Seiten. Daher wurde für dieses Schuljahr der erste Besuch in die Wege geleitet.

Wichtig fürs KRG, so Lehrerin Laura Hauser, die mit Steyer die Neustadter Gruppe betreut hat: „Wir haben aus dem Erasmus-Programm Zuschüsse bekommen.“ 20 Schüler aus den zehnten Klassen konnten die Reise schließlich antreten. Sie wohnten in Rom bei Gastfamilien – „alle waren von der italienischen Gastfreundschaft und dem Essen total begeistert“, sagt Hauser. Das Eintauchen ins Familienleben sei ebenso ein wichtiger Bestandteil des Besuchs gewesen wie die Teilnahme am italienischen Unterricht. Außerdem gab es Führungen zu historischen Sehenswürdigkeiten sowie die Teilnahme an einer Papst-Audienz. „Außerdem war es für unsere Schüler einfach spannend, so eine Großstadt zu erleben“, meint Hauser. Die Partnerschule sei nur etwa einen Kilometer vom Vatikan entfernt, liege also sehr zentral.

Beim Gegenbesuch hätten die Römer die idyllische Landschaft und den Wald um Neustadt genossen. Außerdem besuchten sie den Unterricht am KRG sowie das Hambacher Schloss und auch Wissembourg. „Wir sind vom Weintor aus über die Grenze gelaufen. Damit die Gäste ein Gefühl für die Bedeutung Europas bekommen, weil es die Grenze ja so nicht mehr gibt. Und es ging um den engen Bezug zwischen Deutschland und Frankreich in unserer Region“, so Steyer.

Steyer und Hauser hoffen, dass die Kontakte zwischen den Schülern bestehen bleiben. Derweil werde schon für 2025 geplant. „Auf beiden Seiten gibt es die Absicht, die Partnerschaft fortzuführen. Dazu wollen wir noch vor den Sommerferien Kontakt aufnehmen“, sagt Steyer.

x