Frankenthal „Bis unter die Gürtellinie“: Warum Ortsvorsteher Ober nicht mehr antritt

Gibt sein Amt nach 20 Jahren auf: Karl Ober (fünfter von links), hier bei der konstituierenden Sitzung des Ortsbeirats Studernhe
Gibt sein Amt nach 20 Jahren auf: Karl Ober (fünfter von links), hier bei der konstituierenden Sitzung des Ortsbeirats Studernheim 2019.

20 Jahre lang war Karl Ober (SPD) Ortsvorsteher im Frankenthaler Vorort Studernheim. Bei der Kommunalwahl am 9. Juni verzichtet der 73-Jährige auf eine erneute Kandidatur. Als Gründe für seine Entscheidung nannte Ober am Donnerstagabend zu Beginn der Ortsbeiratssitzung Anfeindungen und Diffamierungen, denen er sich in den zurückliegenden fünf Jahren vermehrt ausgesetzt gesehen habe. „Die Beleidigungen sind teilweise bis unter die Gürtellinie gegangen“, sagte er. Zudem sei er angespuckt worden, der Schaukasten der Vorortverwaltung sei mit Hundekot verschmiert worden. Während der Corona-Pandemie waren im Vorort gegen seine Person gerichtete Aufkleber aufgetaucht. Dass die Justiz dagegen nichts unternommen, sondern die Verfahren eingestellt habe, dafür habe er kein Verständnis. Kommunalpolitiker würden regelrecht über den Tisch gezogen. „Das kann ich meiner Familie nicht länger antun“, sagte er mit spürbarer Verbitterung. Die Zusammenarbeit mit dem Ortsbeirat sei während seiner 20-jährigen Amtszeit gut gewesen, betonte der scheidende Ortsvorsteher. Weder Oberbürgermeister Nicolas Meyer (FWG) noch Vertreter der Fraktionen im Ortsbeirat reagierten in der Sitzung auf die Abschiedsworte Obers.

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