Südwestpfalz Kerosinablass über der Pfalz: Rückflug nach Frankfurt war „bestmögliche Lösung“

Lufthansa-Maschinen am Flughafen Frankfurt.
Lufthansa-Maschinen am Flughafen Frankfurt.

Die Rückkehr einer Lufthansa-Maschine nach Frankfurt und der damit verbundene Kerosinablass über dem Elsass und der Pfalz am Donnerstagmorgen vergangener Woche war laut Lufthansa die „bestmögliche Lösung“. So beantwortet die Fluggesellschaft die Frage der RHEINPFALZ nach der Verhältnismäßigkeit eines Kerosinablasses über Deutschland, nachdem die Maschine, die eigentlich von Frankfurt nach Johannesburg in Südafrika fliegen sollte, sich bereits über Nordafrika befunden hatte.

Das Flugzeug, eine Passagiermaschine vom Typ Boeing 747-800, pendelt regulär zwischen Deutschland und Südafrika. Am Mittwochabend in Frankfurt gestartet, hätte Flug LH572 am frühen Donnerstagmorgen Ortszeit in Johannesburg ankommen sollen. Laut Lufthansa wurde den Piloten eine mögliche Störung eines für die Landung notwendigen Bremsassistenten, des Anti-Skid-Systems (vergleichbar mit dem Antiblockiersystem bei Autos), gemeldet. In Johannesburg sei für die Ankunftszeit Nebel vorhergesagt gewesen. Der Ausweichflughafen hätte für eine Landung mit möglicherweise gestörtem Bremsassistenten eine unzureichende Landebahn gehabt, so die Fluggesellschaft. Zudem wären Betreuung und Weiterflug der Fluggäste sowie eine möglicherweise nötige Reparatur am Flugzeug gefährdet gewesen. In Frankfurt seien die Gäste untergebracht worden und hätten am Donnerstagnachmittag mit einem anderen Flieger weiterreisen können.

Das Flugzeug hatte laut Auskunft der Deutschen Flugsicherung (DFS) 30 Tonnen Flugbenzin über der Südwestpfalz und dem Elsass abgelassen, um anschließend in Frankfurt zu landen.

Abseits des regelhaften massenhaften Ausstoßes von verbrannten fossilen Treibstoffen durch den Verkehr stößt das Ablassen von unverbranntem Kerosin durch Flugzeuge über der Pfalz immer wieder auf scharfe Kritik. Das „Fuel dump“ oder „Fuel jettison“ genannte Verfahren wird angewendet, um ein hohes Landegewicht der Flugzeuge zu vermeiden. Dafür wiederum werden einerseits Sicherheitsgründe angeführt, andererseits sind moderne Flugzeuge zu sogenannten „Overweight landings“ („Landungen mit Übergewicht“) normalerweise in der Lage – müssen danach allerdings vorschriftsmäßig einer teuren Inspektion unterzogen werden.

Kerosinablass ist in bestimmten, von der DFS ausgewiesenen Zonen oberhalb einer Flughöhe von 1800 Meter und bei einer Mindestgeschwindigkeit zulässig. Der Pfälzerwald gehört zu einer solchen Zone. Darauf verweist die Lufthansa und fügt hinzu, dass sie die Vorgaben immer übererfüllen würde.

x