Interview Steil ansteigende Benzin- und Gaspreise ab 2027? ZEW-Präsident warnt

Ab 2027 sollen in der EU auch Kraftstoffe in den Emissionshandel aufgenommen werden.
Ab 2027 sollen in der EU auch Kraftstoffe in den Emissionshandel aufgenommen werden.

Der Präsident des ZEW-Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim, Achim Wambach, teilt die Sorge, dass in der Europäischen Union die Preise für fossile Kraftstoffe ab 2027 „durch die Decke gehen“.

Im Interview mit der RHEINPFALZ verwies der Ökonom auf Studien, denen zufolge der Preis pro Tonne Kohlendioxid in den Sektoren Verkehr sowie Wärmeerzeugung in Gebäuden auf 200 Euro ansteigen könnte. „Das würde bedeuten, Benzin und Diesel werden um 60 Cent je Liter teurer.“ Und dies schlagartig – wenn nicht seitens der EU ein Preispfad für die Bepreisung des Klimagases vorgegeben werde.

Hintergrund ist die Vereinbarung, in der Europäischen Union, ab 2027 auch den Verkehr und Gebäude in den Handel mit Verschmutzungsrechten miteinzubeziehen. In Deutschland ist dies bereits der Fall, doch dieses nationale System soll in dem europäischen Zertifikatehandel aufgehen.

Während im deutschen System zumindest anfangs die Preise je Tonne CO2 gedeckelt sind, ist im europäischen Rahmen bisher keine Deckelung vorgesehen. Da dann allein Angebot und Nachfrage den Preis für Verschmutzungsrechte bestimmen würden, könnten sich steil ansteigende Preise für Öl und Gas ergeben. Wambach warnte, dies könne zu Unruhen führen. Die EU müsse dafür sorgen, dass die Preise nicht explodierten.

Das Interview lesen Sie hier.

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