Rhein-Pfalz Kreis Neuer Vorstoß beim Land

Die Landesstraße 457 zwischen Kleinniedesheim und Bobenheim, soll verbreitert werden, so der gemeinsame Antrag aller Fraktionen im Kleinniedesheimer Gemeinderat. Ortsbürgermeister Ewald Merkel (FWG) soll sich erneut mit dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Verbindung setzen und auf die Dringlichkeit der Bitte hinweisen.

Den konkreten Anlass für den Beschluss am Donnerstag gaben mehrere Unfälle in den letzten Monaten auf dem etwa 800 Meter langen Teilstück zwischen der Kleinniedesheimer Eckbachbrücke und der Bobenheimer Ortsdurchfahrt. CDU-Fraktionssprecher Rolf Bernd begründete den gemeinsamen Antrag: „Die Fahrbahn ist zu schmal und entspricht nicht mehr den Anforderungen des heutigen Straßenverkehrs und der Größe heutiger Fahrzeuge.“ Immer wieder müssten Verkehrsteilnehmer deshalb bei Gegenverkehr riskante Ausweichmanöver wagen. „Kommen Busse, Lkw oder landwirtschaftliche Fahrzeuge entgegen, ist es fast schon nicht mehr möglich, alle vier Reifen auf der Fahrbahn zu halten“, verdeutlichte Bernd. Oft müssten die Verkehrsteilnehmer auf die schmalen Seitenstreifen ausweichen, die jedoch nach beiden Seiten ein starkes Gefälle hätten und mit tiefen Schlaglöchern behaftet seien. Ein Pkw komme von hier kaum noch auf die Fahrbahn zurück. Das Befahren der schmalen Straße bedeute vor allem für ältere Autofahrer einen Fahr- und Konzentrationsstress.

Bürgermeister Merkel zeigte Verständnis für den Antrag und sagte seine Unterstützung zu. Er gab sich jedoch auch nüchtern und verwies auf vergebliche Vorstöße in der Vergangenheit. Bereits 2006 habe der LBM in einem persönlichen Gespräch mit ihm und dem damaligen Beigeordneten Johannes Fruth (FWG) auf andere Prioritäten verwiesen. Damals hätten die Landesvertreter einer Verbreiterung der L 457 eine Absage erteilt und den Vorrang des Radwegebaus betont. Für alle Landesstraßen standen 2006 nur vier Millionen Euro zur Verfügung, davon entfielen nach LBM-Angaben rund die Hälfte auf den Ausbau des Radwegenetzes. Merkel: „Das einzige, das wir damals erreichen konnten, war die Fällung der Pappeln, die mit ihrem Wurzelwerk den Straßen- und Wegebelag stark beschädigt hatten.“ Mit Blick auf die jüngsten Unfälle und das starke Verkehrsaufkommen sieht der Bürgermeister dennoch die Notwendigkeit, beim Land einen neuen Vorstoß zu wagen: „Wir werden einen Wiederholungsantrag stellen.“

Einige Ratsmitglieder monierten, dass die Ortsgemeinde auf ihren letzten Vorstoß nie eine offizielle Antwort oder schriftliche Begründung vom Land erhalten hätten. Dies bestätigte der an der Ratssitzung teilnehmende Beigeordnete der Verbandsgemeinde Heßheim, Norbert Buch (FWG), der 2006 Ortsbürgermeister von Kleinniedesheim war. „Der LBM gab uns damals lediglich die Auskunft, dass man im Zuge eines Baus der Umgehungsstraße in Bobenheim-Roxheim auch die Fahrbahn der L 457 machen will“, sagte Buch. Ratsmitglied Andreas Merkel (FWG) meinte, da sich die Straße weitestgehend auf Bobenheimer Gemarkung befinde, solle man die Nachbargemeinde „ein bisschen anspitzen“. Ewald Merkel teilte diese Auffassung und kündigte Gespräche mit der Bobenheim-Roxheimer Gemeindeverwaltung an. Ein gemeinsames Vorgehen in dieser Angelegenheit sei ratsam. (wek)

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