Waldsee Premiere: „Fest der Demokratie“ für Toleranz und Vielfalt

Der Schwanenplatz in Waldsee: Am Samstag wird er zum Schauplatz des ersten „Fests der Demokratie“ in der Gemeinde.
Der Schwanenplatz in Waldsee: Am Samstag wird er zum Schauplatz des ersten »Fests der Demokratie« in der Gemeinde.

In manchen Dörfern wird gegen rechte Strömungen demonstriert. Andere positionieren sich mit bunten Bändern gegen Rechtsextremismus. Auch in Waldsee wird nun ein sichtbares Zeichen gesetzt mit dem „Fest der Demokratie“ am Samstag, 4. Mai, von 10 bis 14 Uhr auf dem Schwanenplatz.

Alle fünf demokratischen Parteien aus Waldsee, zwölf Vereine und der Seniorenbeirat bauen am Samstag ihre Stände auf. Die Initiative dafür kam von der SPD. „Wir hatten uns schon im letzten Sommer überlegt, was wir machen können, um die Demokratie zu stärken“, sagt die SPD-Ortsvereinsvorsitzende Elisabeth Laubach. „Der Rechtsruck in der Bevölkerung gefährdet die Demokratie, die Ausländerfeindlichkeit nimmt zu, die Menschen haben Angst“, hat sie beobachtet. In anderen Dörfern sei da schon viel passiert, die Waldseer seien ein bisschen anders. „Wir möchten nicht gegen etwas sein, sondern für etwas: für Toleranz, für Vielfalt, für Gemeinschaftsgefühl, für Demokratie eben“, erklärt Laubach.

Kurz vor Fasnacht habe die Idee eines Festes für die Demokratie dann Form angenommen. „Wir sind zwar Ausrichter, aber es ist wichtig, dass die anderen demokratischen Parteien mit im Boot sind. Und das sind sie alle, ebenso viele Vereine. Einige Vereine haben uns gesagt, sie wären gerne dabei, können es aber personell nicht stemmen“, teilt Laubach mit.

Infos, Musik, kostenlose Speisen und Getränke

Alle Teilnehmer haben Stände, an denen sie ihre Arbeit vorstellen und unter anderem kleine Mitmachangebote haben. Bei der TG stehe zum Beispiel der Sport im Vordergrund, bei der Fahrradwerkstatt und dem ADFC geht es um Sicherheit auf dem Zweirad. Alle Speisen und Getränke sind kostenlos, Spenden sind erbeten. Zwischendurch gibt es musikalische Einlagen: Ab 11 Uhr singen die Sunshine Singers, um 12.30 Uhr tritt „der Barde Norbert Hauck“ auf.

Auch wenn die Veranstaltung fünf Wochen vor den Wahlen stattfindet, sei das kein Wahlkampf, versichert Laubach. „Ich weiß, das wird man uns schwer abkaufen. Tatsächlich wären die Wahlen fast ein Grund gewesen, das Fest jetzt nicht zu machen. Aber im Winter war es einfach zu kalt.“ Die Parteien werden also keine klassischen Wahlkampfstände aufbauen. „Wir möchten aber aufklären und informieren. Uns ist es wichtig, dass die Menschen überhaupt zur Wahl gehen und dass sie eine demokratische Partei wählen “, sagt Laubach.

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