Dannstadt-Schauernheim Strom und Gas: Gemeinde bekommt Gewinnanteil

 Gasanschlüss werden immer weniger verlegt.
Gasanschlüss werden immer weniger verlegt.

Über 117.000 Euro darf sich die Verbandsgemeinde Dannstadt-Schauernheim freuen. Das ist ihr Anteil an dem Gewinn, den die Energie Dannstadter Höhe GmbH (EDH) im Jahr 2022 erwirtschaftet hat.

Die Energie Dannstadter Höhe betreibt seit ihrer Gründung 2013 das örtliche Strom- und Gasnetz. Gesellschafter sind die Verbandsgemeinde, die 65 Prozent der Anteile hält, und die Thüga Energienetze GmbH. Der Bilanzgewinn im Jahr 2022 habe 722.000 Euro betragen, erklärte der Geschäftsführer Christoph Saliba, als er das Zahlenwerk dem Verbandsgemeinderat vorstellte. Davon sollen 542.000 Euro in die Rücklage fließen und 180.000 Euro an die beiden Gesellschafter ausgeschüttet werden. Die Verbandsgemeinde wiederum wird, wie üblich, ihren Anteil von 117.000 Euro auf die drei Ortsgemeinden Dannstadt-Schauernheim, Hochdorf-Assenheim und Rödersheim-Gronau verteilen.

Die Bilanz für das vergangene Jahr muss erst noch erstellt werden. Der EDH-Geschäftsführer rechnet jedoch mit einem ähnlich hohen, vielleicht etwas niedrigeren Jahresüberschuss. Statt ursprünglich 2,4 Millionen Euro habe das Unternehmen 2023 nur knapp 1,6 Millionen Euro investiert. Als Grund nannte er den erneut verschobenen zweiten Bauabschnitt der Erweiterung des Gewerbegebiets Dannstadt-Ost. „Das sollte endlich mal fertiggestellt werden, denn billiger wird’s nicht“, sagte Saliba.

Netzausbau notwendig

Auch 2024 werde die EDH wieder kräftig in ihre Versorgungsnetze investieren, um diese zu optimieren. Fast 1,7 Millionen Euro sieht der Wirtschaftsplan dafür vor. Davon sollen 946.000 Euro ins Strom- und 752.000 Euro in Gasnetz fließen. So sollen die Stromleitung vom Seebachring zur Gutenbergstraße im Ortsteil Dannstadt erweitert sowie ein Mittelspannungskabel im Mutterstadter Weg (ebenfalls Dannstadt) und im Bereich der Pfalzgraf-Theodor-Straße in Rödersheim-Gronau erneuert werden. Geplant ist außerdem, die Gasleitungen in der Friedhofstraße (Dannstadt) sowie der Gartenstraße und der Straße Am Dorfgraben im Ortsteil Hochdorf zu sanieren. Den erwarteten Gewinn bezifferte Saliba auf 533.000 Euro.

Der Erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde, Marc Hauck (FDP), hob hervor, dass Geschäftsführung und Aufsichtsrat der EDH eng verzahnt seien. Bei den Investitionen gebe es klare Prioritäten und es würden nur für wirklich dringende Darlehen aufgenommen. Aufgrund einer massiven Erhöhung des Darlehenszinses sei alles noch einmal neu bewertet worden. „Wichtig war uns auch, dass wir weiterhin eine anteilige Ausschüttung haben, was den Ortsgemeinden zugute komme“, erklärte er. Dazu merkte Saliba an: „Wir müssen weiter ausbauen, da es viele Wall-Boxen und Photovoltaik-Anlagen gibt.“ Oberstes Ziel sei Netzstabilität.

Weniger Gasanschlüsse

Uwe Schölles (SPD) erklärte, seine Fraktion fühle sich in der gemeinsamen Gesellschaft gut aufgehoben. Die Kommune sei damit für die Zukunft gut aufgestellt. Das vorgestellte Zahlenwerk sei komplett und übersichtlich. Reiner Kesselring (CDU) betonte, die Nachfrage nach Gasanschlüssen sei erheblich gesunken. Durch koordinierte Bauarbeiten seien erneut Kosten eingespart worden. „Die wiederkehrenden Verschiebungen beginnen, uns Sorgen zu bereiten“, sagte er. Ein zügiger Netzausbau sei unausweichlich, um stabile Netze gewährleisten zu können – und weil die Ausbaukosten wohl immer weiter steigen würden. Der Wirtschaftsplan sei schlüssig.

Am Ende nahm der Verbandsgemeinderat den Jahresabschluss 2022 und den Wirtschaftsplan 2024 zustimmend zur Kenntnis, wobei sich ein Mitglied der Stimme enthielt.

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