Speyer Diamantene Hochzeit: Der Rock ’n’ Roll hat sie zusammengebracht

Teilen viele schöne Erinnerungen: Edda und Heinz Sengel.
Teilen viele schöne Erinnerungen: Edda und Heinz Sengel.

„Der eine kann nicht sein ohne den anderen.“ So erklärt Heinz Sengel, warum er nach 60 Jahren Ehe glücklich mit seiner Frau Edda ist. Die beiden haben am 30. April 1964 in St. Bernhard geheiratet. Heute feiern sie diamantene Hochzeit.

Edda Sengel wurde 1942 in Oberhausen geboren und ist zum Teil dort aufgewachsen. Im Jahr 1949 zog ihre Familie nach Speyer und sie besuchte die Klosterschule. Ab dem 14. Lebensjahr arbeitete sie in der Schuhfabrik Rovo in der Burgstraße als Stepperin. Ihr späterer Ehemann ist 1941 im damaligen Rheinbahnhof in Speyer geboren und dort auch aufgewachsen.

„Mein Vater war Bahnhofsvorstand, deshalb haben wir im Rheinbahnhof gewohnt“, erzählt er. Er erinnert sich noch sehr gut an die Nachkriegszeit, die damalige Lebensmittelknappheit und an den Hunger. Sein Vater sei in französischer Gefangenschaft gewesen und habe im Bergwerk arbeiten müssen. Der Sohn ging zur BASF, lernte Feinmechaniker und schloss später die Facharbeiterprüfung ab – so gut, dass er eine Prämie von damals 300 Mark erhalten habe.

Prämie von der BASF

„Mit diesen 300 Mark bin ich zur Tanzschule Zimmermann und habe mich angemeldet. Eine gute Entscheidung, denn dort habe ich mein Herzele kennengelernt“, berichtet er. „Ich habe immer wieder mit ihr getanzt, besonders der Rock ’n’ Roll hat uns zusammengeführt.“ Das Lied, bei dem sie sich kennengelernt haben, hören sie heute noch immer wieder. Auch privat hätten sie sich damals regelmäßig getroffen, bevor sie an ihren Arbeitsplatz ging und er in den Zug nach Ludwigshafen stieg.

„Nach der Hochzeit wohnten wir zunächst bei meinen Eltern und haben dann gebaut. 1970 kam unser Sohn Michael zur Welt“, berichtet der Jubilar. Das Ehepaar hat zwei Enkel, von denen es restlos begeistert ist. Acht Wochen nach der Geburt ihres Sohnes ging Edda Sengel wieder zu Rovo arbeiten. Nach der Schließung der Schuhfabrik arbeitete sie 25 Jahre im Kindergarten St. Joseph. Ihr Ehemann blieb bei der BASF und wurde Meister für Mess- und Regeltechnik.

Entspannung auf dem Campingplatz

„Meine Hobbys sind Modelleisenbahn und Schlagzeugspielen, außerdem haben wir seit 50 Jahren einen Campingplatz beim Bonnetweiher“, erzählt der Jubilar. Genau so lange bezögen die Sengels auch die RHEINPFALZ. Seine Frau arbeitet gerne im Garten und auf dem Campingplatz.

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