Speyer Gefahrstoffzug in der Findungsphase

Schifferstadt. Der frühere Standort des Gefahrstoffzugs in Schifferstadt wird künftig anders genutzt. Der Zug ist auf Kreisgemeinden aufgeteilt. Auf dem Gelände steht ein Auto ohne Nummernschild, die Fahnenmasten sind leer, Rollläden heruntergelassen. Die Schilder an der Ausfahrt sind überholt: Feuerwehr Schifferstadt, heißt es auf der rechten Seite, Feuerwehr Rhein-Pfalz-Kreis Gefahrstoffzug auf der linken.

Das Gebäude und Gelände in der Carl-Benz-Straße 14 gehört dem Landkreis, sagt Kreisfeuerwehrinspekteur Uwe Speichermann auf Anfrage. Der Gefahrstoffzug des Landkreises war bis vor Kurzem Teil der Schifferstadter Freiwilligen Feuerwehr. Es gab bei der Schifferstadter Wehr jedoch Konflikte, die schon länger schwelten und auch nach Gesprächen mit Landrat Clemens Körner (CDU) und Schifferstadts Bürgermeisterin Ilona Volk (Grüne) nicht zu lösen waren. Der mit dem Gefahrstoffzug personell weitgehend identische dritte Zug der Schifferstadter Wehr quittierte fast vollzählig seinen Dienst und bat um Entpflichtung (wir berichteten).

Nun galt es, den Gefahrstoffzug neu zu organisieren. Federführender Organisator war bisher der kommissarisch eingesetzte Marc André Schlöttner aus Maxdorf. Beim Treffen der Wehrleiter aus den Kreisgemeinden in Böhl-Iggelheim berichtete er über den aktuellen Stand. Demnach seien die einzelnen Fahrzeuge und deren Aufgaben nun verteilt auf Limburgerhof, Neuhofen, Böhl-Iggelheim, Dannstadt-Schauernheim und Maxdorf. Teilweise seien die Beladung der Fahrzeuge nun der neuen Aufteilung angepasst worden. Dies gelte auch für die Alarmierung. Wo noch Nachholbedarf bei der Ausbildung der Teileinheiten bestehe, seien diese Qualifikationen bereits gestartet. Wie Schlöttner betonte, sei die Motivation der Wehrleute sehr hoch. Noch im Gang sei die Organisation der Führungsteams. Die Zugführung müsse zwischen Kreis, den Wehren und den Bürgermeistern der Kreisgemeinden abgestimmt werden, sagte Schlöttner auf RHEINPFALZ-Anfrage.

Das Gebäude, in dem der Gefahrstoffzug zuvor untergebracht war, werde weiterhin für Feuerwehr und Katastrophenschutz genutzt, erklärte Speichermann im Gespräch mit der RHEINPFALZ. So werde dort der Sanitätsdienst des Landkreises untergebracht, der bisher in Mutterstadt und Limburgerhof ansässig gewesen sei. Ferner werde dort Material zur Tierseuchenbekämpfung gelagert, das nicht ständig auf Fahrzeugen benötigt werde. Auch werde dort Gerät für Eisenbahnunfälle und Pipeline-Störfälle bereitgehalten. Die Jugendfeuerwehr des Landkreises habe ebenfalls Material deponiert.

Ein Unternehmen für die Wartung von Großcomputern habe die Gebäude 1986 gebaut. 1991 habe es der Kreis gekauft und umgebaut, sagte Speichermann. Vier Garagen und vier Stellplätze seien dort vorhanden. Anwesen und Gebäude sollen weiterhin dem Katastrophenschutz dienen. Dafür gebe es im Hauptgebäude Schulungs- und Aufenthaltsräume. Der Kreis werde dort weiterhin Lehrgänge anbieten.

Nach der Gründung des damaligen Landkreises Ludwigshafen 1969 wurde ein Gefahrstoffzug mit drei Fahrzeugen zunächst als Teil der Hauptwache der Schifferstadter Feuerwehr eingerichtet. Später habe der Gefahrstoffzug eine alte Flak-Halle im Industriegebiet Nord auf dem Anwesen der Firma Pecolit genutzt.

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