Speyer Kecker Auftakt zu den Kathedralklängen

Bei Bruckners Ankunft im Himmel gab es auch Orgelmusik, gespielt von Johann Sebastian Bach. Zumindest sah das Otto Böhler bei se
Bei Bruckners Ankunft im Himmel gab es auch Orgelmusik, gespielt von Johann Sebastian Bach. Zumindest sah das Otto Böhler bei seinem Schattenbild so.

Der Internationale Orgelzyklus 2024 im Dom zu Speyer steht im Zeichen des 200. Geburtstags von Anton Bruckner. Fünf Konzerte des neunteiligen Zyklus’ sind Teil der „Kathedralklänge“ bei den „ORGELwochen“ im Kultursommer Rheinland-Pfalz. Am 4. Mai ist das erste Konzert dazu in Speyer. Am folgenden Tag ist der zwölfte Orgelspaziergang. Das erste Orgelkonzert im Dom ist aber schon am 20. April.

Die von Domorganist Markus Eichenlaub konzipierte und organisierte Orgelreihe am Dom steht heuer auch im Zeichen des Bruckner-Jahres. Vor 200 Jahren wurde der Komponist am 4. September in Ansfelden bei Linz geboren. Es gibt zusammen mit dem Kultursommer Rheinland-Pfalz heuer wieder den Zyklus „Kathedralklänge“ in den Domen des Bundeslandes in Trier, Mainz, Worms und Speyer. Dabei werden die neun vom Meister mit einer Nummer versehenen Sinfonien von Anton Bruckner (es gibt noch zwei weitere) in den Orgelfassungen von Eberhard Klotz aufgeführt. Auch andere Organisten haben diese Stücke für ihr Instrument bearbeitet.

Der Spieltisch der großen Orgel im Dom zu Speyer. Von hier aus werden in diesem Jahr fünf Organisten fünf Sinfonien von Anton Br
Der Spieltisch der großen Orgel im Dom zu Speyer. Von hier aus werden in diesem Jahr fünf Organisten fünf Sinfonien von Anton Bruckner zu klanglichem Leben auf der Königin der Instrumente erwecken.

Fünf Konzerte der Reihe sind in Speyer im Dom, darunter das Eröffnungskonzert der „Kathedralklänge“. Dabei gibt es eine höchst erfreuliche Wiederbegegnung mit dem Organisten Jean-Baptiste Monnot aus Rouen, er im vergangenen Juli ein sagenhaftes Konzert im Dom gab und auf seiner Reiseorgel am folgenden Sonntag im Technik-Museum zu einem Stummfilm improvisierte. Jean-Baptiste Monnot spielt im Dom am 4. Mai die sechste Sinfonie in A-Dur, die Bruckner selbst seine „keckste“ nannte. Am 8. Juni ist dann der Organist Andrea Pedrazzini aus Locarno mit der Ersten in c-moll in der frühen „Linzer Fassung“ zu hören. Am 10. August spielt Christian von Blohn aus St. Ingbert die Siebente in E-Dur. Am 31. August folgt dann Thilo Muster, Organist am Münster in Basel, mit der unvollendeten Neunten in d-moll in der Orgelfassung. Am Donnerstag, 31. Oktober, beschließt Matthias Maierhofer aus Freiburg mit der dritten Sinfonie in d-moll die „Kathedralklänge“. In diesem Konzert wirken auch der Domchor Speyer und der Chor der Berliner St.-Hedwigs-Kathedrale mit.

Vom Alten Dom in Linz an den Rhein

In den anderen Konzerten spielt am 28. Mai in Trier Bernadetta Šunavská, Bratislava, die Vierte, am 18. Juni Hansjörg Albrecht aus München in Mainz die Achte, am 17. September Sarah Kim aus Paris die Zweite und am 8. Oktober in Trier Alexander Kuhlo aus München die Fünfte. Am 8. September geben in Worms die St. Florianer Sängerknaben ein Konzert in der Reihe, die Orgel spielt hier Klaus Sonnleitner, Stiftsorganist in St. Florian. Dabei erklingen dann originale Orgelwerke von Bruckner. Die Kathedralklänge werden in Kooperation mit den „ORGELwochen“ im Kultursommer Rheinland-Pfalz durchgeführt (www.kathedralklaenge.de).

Eröffnet wird der Orgelzyklus im Dom zu Speyer in diesem Jahr schon am 20. April mit Bernhard Prammer, einem von Bruckners Nachfolgern als Organist am Alten Dom in Linz, der Werke von Pachelbel, Welmers, Prammer und Messner spielt. Am 20. Juli holt dann der vormalige Zweite Domorganist Christoph Keggenhoff sein im vergangenen November bereits geplantes Abschiedskonzert nach und stellt seine neue CD vor,

Improvisationen im Stil Bruckners

Am Freitag, 27. September, 19.30 Uhr, improvisiert im Rahmen der Internationalen Musiktage Dom zu Speyer Gereon Krahforst, Abteiorganist in Maria Laach, im Stile Anton Bruckners – und am 23. November kommt Bart Jacobs, Brüssel, mit Werken von Bach, Lemmens und Stanford. Beginn ist immer um 19.30 Uhr, wenn nicht anders angegeben sind die Konzerte samstags.

Im Technik Museum Speyer vor der Raumfähre Buran: der französische Organist Jean-Baptiste Monnot, der dort 2023 spielt. Nun komm
Im Technik Museum Speyer vor der Raumfähre Buran: der französische Organist Jean-Baptiste Monnot, der dort 2023 spielt. Nun kommt er wieder nach Speyer und spielt Bruckner im Dom.

Am Sonntag, 5. Mai, ist dann der zwölfte Speyerer Orgelspaziergang. Um 14 Uhr spielen im Dom Markus Eichenlaub (Hauptorgel) und Robert Sattelberger (Chororgel), um 14.45 Uhr musizieren in der Dreifaltigkeitskirche der Organist Willem Balk und die Sopranistin Eva Landmesser. Um 15.45 Uhr spielt in St. Joseph Elmar Werel und um 16.30 Uhr treten in der Gedächtniskirche Robert Sattelberger und Markus Eichenlaub auf. Um 17.30 Uhr spielt in St. Bernhard (Friedenskirche) dann Christoph Keggenhoff. Der Eintritt zum Orgelspaziergang ist frei. Der Spendenerlös ist für den Orgelneubau der Dreifaltigkeitskirche bestimmt. Das genaue Programm dieses Nachmittags stellen wir in Kürze genauer vor.

Info

  • Beginn der Konzerte im Orgelzyklus ist jeweils um 19.30 Uhr. Zuvor ist eine Praeludium, eine Einführung zum Orgelkonzert von 18.45 bis 19.15 Uhr. Die Organisten stellen sich und ihre Programme vor dem jeweiligen Konzert in einer von Klaus Gaßner und Markus Eichenlaub moderierten Gesprächsrunde vor. Treffpunkt im Dom: Chorpodest gegenüber der Chororgel.
  • Karten für die Konzerte gibt es in der Dom-Info, Domplatz 1b, in der Tourist-Information, Maximilianstraße 13, 06232 142392, unter www.reservix.de und bei allen Reservix-Vorverkaufsstellen bundesweit. Damit auch beim RHEINPFALZ-Ticket-Service. Dort – ticketservice@rheinpfalz.de– gibt es auch Ermäßigungen für Inhaber der RHEINPFALZ-Card.
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