SPEYER Morgenmusik im Dom

Kurz nach 6 Uhr im Dom: Die Besucher der Orgelmusik zum Sonnenaufgang kommen in die Kathedrale.
Kurz nach 6 Uhr im Dom: Die Besucher der Orgelmusik zum Sonnenaufgang kommen in die Kathedrale.

Ein neues Format bei den Internationalen Musiktagen Dom zum Speyer: „Beim frühen Morgenlicht ...“ spielte Domorganist Markus Eichenlaub eine halbe Stunde zu dieser Tageszeit passende Musik.

Bei anderen Festivals gibt oder gab es dieses Format schon, nun fand auch bei den Internationalen Musiktagen Dom zu Speyer ein Konzert am frühen Morgen bei Sonnenaufgang statt, zu dem eine stattliche Zahl an Besucherinnen und Besuchern gekommen war. Die Andacht zur Tag-Nacht-Gleiche im März findet im Dom ja auch immer entsprechenden Zuspruch. Ein „Lichtwunder“ gab es optisch diesmal nicht, wohl aber sehr stimmungsvolle Morgenmusik, gespielt von Domorganist Markus Eichenlaub.

Und dieser begann sein Programm mit vielleicht der populärsten Musik für diesen Anlass: der „Morgenstimmung“ aus Edvard Griegs Musik zu Ibsens „Peer Gynt“, die er sehr heiter und in leuchtenden Farben spielte.

„Danke für diesen guten Morgen“

Es folgten einige Variationen von Matthias Nagel über „Danke für diesen guten Morgen“. Die Vorlage ist auch ein populäres Stück, das es vom Schlager zum Kirchenlied und in die Gesangbücher geschafft hat.

Sehr schön, dass Eichenlaub dann einen Bogen zum Eröffnungsabend des Festivals schlug und noch einmal Edward Elgar mit dessen Chanson de Matin aus den sechs Stücken op. 15 aufgriff. Dieses Stück ist ein lyrischer und inniger Gesang, den der Organist stimmungsvoll musizierte.

Auch „Matines“ aus Louis Viernes Triptyque op. 58 malt in leisen und impressionistischen Tönen den Zauber eines erwachsenen Tages und schließt in hell leuchtendem H-Dur.

Es geht aber auch anders: Ebenfalls von Vierne ist die Hymne an die Sonne aus dessen Pièces de Fantaisie, die nun erhaben und prachtvoll ausdrückt, wie das Licht auf die Erde scheint. Weitere Konzerte in der Morgenmusik-Reihe wären zu wünschen.

Info

  • Heute um 21 Uhr singt bei „Bach zur Nacht“ Annemarie Pfahler in der Krypta des Doms Bachs Kantate „Ich habe genug“ BWV 82. Domkapellmeister Markus Melchiori leitet die Capella Spirensis instrumentale.
  • Kein Teil der Musiktage, aber passend ist der musikalische Teil des Pontifikalamts zum 962. Jahrestag der Domweihe mit Bischof Karl-Heinz Wiesemann am Sonntag, 1. Oktober, 10 Uhr, im Dom, bei dem in diesem Jahr in besonderer Weise dem vor zehn Jahren verstorbenen Weihbischof Ernst Gutting gedacht wird. Die Capella Spirensis singt unter Domkapellmeister Melchiori unter anderem die „Mass for five voices“ von William Byrd, der vor 400 Jahren verstarb, und die Motette „Domine Deus in simplicitate“ von Palestrina. Orgel spielt Domorganist Markus Eichenlaub. Um 16.30 Uhr ist eine Pontifikalvesper mit Bischof Wiesemann. Thomas Ott wird als neuer Domvikar in sein Amt eingeführt. Die Schola Cantorum Saliensis unter Christoph Keggenhoff und Domorganist Eichenlaub gestalten den musikalischen Teil.
Der große Apparat im Eröffnungskonzert bei Musik von Edward Elgar: Domchöre und Staatsphilharmonie mit Markus Melchiori am Pult.
Der große Apparat im Eröffnungskonzert bei Musik von Edward Elgar: Domchöre und Staatsphilharmonie mit Markus Melchiori am Pult.
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