Speyer Song für den Ballermann: Sanitätswagen und Sangria-Eimer

Sven Schmitt: gesittet in Speyer ...
Sven Schmitt: gesittet in Speyer ...

Der „Ballermann“ liegt – nein, nicht in Speyer. Aber eine Verbindung vom Süden der Domstadt zur berühmt-berüchtigten Partymeile auf der Ferieninsel Mallorca gibt es in Person des jungen Sängers Sven Schmitt. Der Speyerer ist angetreten, um die Ehre des Ballermann zu retten.

Sven Schmitt aus Speyer ist hauptberuflich im Rettungsdienst tätig. Er arbeitet als Rettungssanitäter in Mannheim. Quasi nach Feierabend ist er zu einem Akteur der „Ballermann-Szene“ geworden, die sich nicht nur auf der Partymeile der bekanntesten Balearen-Insel trifft, sondern auch zu Partys in ganz Deutschland. Dabei hat sich eine eigene Musiksubkultur herausgebildet, anknüpfend an 70er-Jahre-Schlager und mit der Ikone Jürgen Drews als „König von Malle“. Mittlerweile ruft eine jüngere Generation von „Malle-Barden“ zum „Malle baden“ auf. Und mittenmang eben jener „Schmitti“ aus Speyer, der von Freunden aus der Szene getriezt wurde, wie er erzählt: „Warum habt ihr Pfälzer eigentlich keine Ballermann-Hits?“

Er will die Brücke schlagen

„Das war mein Ansporn“, sagt der 25-jährige Partylöwe. Er geht dafür selbst ans Mikrofon. „Zeitmaschine“ heißt sein erstes Lied und wird im Mai vorgestellt. „Ich wollte ganz bewusst den Bogen schlagen zurück in die Zeit, als man noch unbeschwerter feiern konnte, und auch eine Brücke schlagen zwischen der Ballermann-Partykultur und der Pfalz.“ Nicht zuletzt mit diesem Hintergedanken hat er sein Logo an den Schriftzug aus dem Film „Zurück in die Zukunft“ angelehnt. Als Produzent war Micha Benjamin im Boot, der die Szene ständig mit neuem Tanzmaterial versorgt.

„Mir ist der Zusammenhang zwischen ,Malle’ und der Pfalz erst richtig klar geworden, als ich dort hunderte Leute im FCK-Trikot im Biergarten getroffen habe. Da war mir klar, dass ich etwas machen möchte, was beide Welten verbindet. Es geht mir darum, dass man an seine Träume glaubt und sich Ziele setzt“, so der junge Pfälzer. Er wolle etwas vom stumpfen Sauf-Image des Ballermann wegkommen.

Für den gebürtigen Speyerer und früheren Nikolaus-von-Weis-Gymnasiasten Schmitt ist „Malle“ der Lebensmittelpunkt neben dem Lebensmittelpunkt im Vogelgesang: Mehrmals pro Jahr reist er auf die Partyinsel im Mittelmeer. „Zur Zeit ist es total überbucht, die Saisoneröffnung läuft und obwohl die Regeln ständig verschärft werden, wollen die Leute feiern“, stellt der Nachwuchsmusiker fest. Für den Rettungssanitäter geht es in seinem anspruchsvollen Beruf buchstäblich um Leben und Tod – der Kontrast zwischen dieser Position und der Suche nach völliger Unbeschwertheit mit feuchtfröhlicher Party samt Sangria-Eimer und Liedern über nackte Friseusen ist „Schmitti“ völlig bewusst. Mit seiner neuen Single will er auch die Ballermann-Szene in der Kurpfalz aufmischen. Ein Ziel von ihm: ein Auftritt auf dem Brezelfest. „Es gibt große Events in Waghäusel und Mannheim, aber ich bin eigentlich in ganz Deutschland unterwegs mit meinen Jungs vom ,SC Vollrausch’.“ Zu dieser Party-Truppe gehörten rund 45 Leute. „Uns trifft man eigentlich überall. Das S in SC steht natürlich nicht für Sport, obwohl für uns das Trinken auch eine Art Sport ist“, sagt der junge Musiker augenzwinkernd. Gerade ist er wieder aus Mallorca zurückgekehrt, wo er mit dem Videograph von Partysänger Julian Benz das Video zu seinem „Zeitmaschine“-Song fertiggestellt hat.

Lied ab 17. Mai zu hören

Ab 17. Mai wird seine Debütsingle dann über alle einschlägigen Streaming-Plattformen erhältlich und das Video auf Youtube zu sehen sein, kündigt der Speyerer an. Wer in die unbeschwerte Zeit zurückreisen möchte, als die Sangria-Eimer mit überlangen Strohhalmen am mallorquinischen Strand noch erlaubt waren, ist bei „Schmitti“ an der richtigen Adresse.

... und mit dem Motiv zu seinem ersten Ballermann-Song.
... und mit dem Motiv zu seinem ersten Ballermann-Song.
... trinkend auf Mallorca ...
... trinkend auf Mallorca ...
x