Schwetzingen Sophie Junker und Shira Patchornik singen in Händels Oper „Siroe“

In Georg Caspar Schürmanns „Getreuer Alceste“: Sophie Junker 2019 beim Winter in Schwetzingen von Theater und Orchester Heidelbe
In Georg Caspar Schürmanns »Getreuer Alceste«: Sophie Junker 2019 beim Winter in Schwetzingen von Theater und Orchester Heidelberg im Rokokotheater des Schlosses.

Die belgische Sopranistin Sophie Junker und die israelische Sopranistin Shira Patchornik gehören zu den führenden Sängerinnen der Oper des 18. Jahrhunderts in unseren Tagen. Sie glänzten beide schon beim Winter in Schwetzingen. Nun singen sie bei den Händel-Festspielen in Karlsruhe.

Sophie Junker und Shira Patchornik gestalten bei der diesjährigen Neuinszenierung der Händel-Festspiele im Badischen Staatstheater Karlsruhe mit den Partien der Emira und Laodice die beiden weiblichen Hauptrollen in der Händel-Oper „Siroe“ von 1728. Die Premiere ist am 16. Februar. Ja, „Siroe“ auf ein Libretto des genialen Operndichters Pietro Metastasio gehört zu den Opern Händels, die er für sein Star-Trio mit dem Kastraten Sensesino (in der Titelrolle) und den beiden Primadonnen Faustina Bordoni und Francesca Cuzzoni schrieb. Damit die ehrpusseligen und empfindlichen Damen Friede hielten, war hier eine gerechte Aufteilung der effektvollen Arien geboten. In Karlsruhe waren vor zehn Jahren mit „Riccardo Primo“ und vor fünf Jahren mit „Tolomeo“ schon zwei andere Opern aus der Spielzeit 1727/28 zu sehen gewesen, bei denen ebenfalls die drei besetzt waren. Und 2012 gab es den „Alessandro“, in dem einst in London auch alle drei gesungen haben.

Sophie Junker hätte eigentlich schon vor drei Jahren ihr Händel-Debüt am Badischen Staatstheater geben sollen, als Iole in Händels musikalischem Drama „Hercules“. Doch 2021 fielen die Festspiele wegen Corona aus. Und 2022 war sie, als dann der „Hercules“ in Karlsruhe herauskam, schon anderweitig engagiert: als Cleopatra in „Giulio Cesare“ in einer niederländischen Produktion, die dann auch bei den Händel-Festspielen Göttingen gezeigt wurde.

In Innsbruck den Cesti-Preis gewonnen

Die unter anderem in London ausgebildete Künstlerin gehört zum Kreis der Sängerinnen und Sänger, die von dem überaus produktiven Unternehmen Parnassus Arts Productions vertreten werden. Dessen künstlerischer Leiter ist Max Emanuel Cencic, der ja in Karlsruhe schon „Arminio“ und „Serse“ inszeniert hat und dabei auch auf der Bühne stand. Er kommt zu einem Galakonzert am 1. März nach Karlsruhe. Es versteht sich natürlich von selbst, dass Sophie Junker schon 2020 bei der ersten Auflage von Cencics Festival Bayreuth Baroque im Markgräflichen Opernhaus in Vincis „Gismondo“ gesungen hat. Nicht nur mit diesem neuen Alte-Musik-Festival ist sie verbunden, auch mit einem traditionsreichen: mit den Festtagen der Alten Musik in Innsbruck. Dort gewann sie 2012 den renommierten Cesti-Preis. Zwei Jahre zuvor hatte sie schon den Händel-Preis in London gewonnen. In der Region war sie 2019 schon beim Winter in Schwetzingen von Theater und Orchester Heidelberg dabei und begeisterte in der Titelrolle von Georg Caspar Schürmanns Oper „Die getreue Alceste“.

Mit Shira Patchornik als Laodice (der Rolle der Francesca Cuzzoni) in „Siroe“ steht eine weitere erste Preisträgerin im Innsbrucker Cesti-Preis auf der Bühne in Karlsruhe. Dort war sie schon im vergangenen Jahr bei den Festspielen die umjubelte Solistin im Festkonzert der Deutschen Händel-Solisten gewesen, wenige Wochen nach ihrem sensationellen Auftritt in Vivaldis „Giustino“ mit La Cetra in Basel und Amsterdam. In dieser Saison war sie in Schwetzingen als Adina in Reinhard Keisers Oper „Nebucadnezar“ der Star des winterlichen Barockfestivals von Theater und Orchester Heidelberg .

Info

Die Internationalen Händel-Festspiele Karlsruhe finden im Badischen Staatstheater vom 16. Februar bis 4. März statt. Eröffnet werden sie mit der Premiere des „Siroe“ am 16. Februar in der Regie von Ulrich Peters und unter der musikalischen Leitung von Attilio Cremonesi. Mehr Infos unter www.staatstheater.karlsruhe.de

In Schwetzingen 2023/24 im „Nebucadnezar“ von Reinhard Keiser: Shira Patchornik.
In Schwetzingen 2023/24 im »Nebucadnezar« von Reinhard Keiser: Shira Patchornik.
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