Speyer Zerstörtes Insektenhotel am Rheindeich wieder aufgebaut
Sonnenschein und ungefähr 15 Grad im Schatten: Das Wetter am Freitag um 10.30 Uhr war ganz nach dem Geschmack der Bienen. Ihr vielstimmiges Summen war deutlich zu hören, als Wolfgang Koch von der Deichmeisterei Speyer, die organisatorisch zur Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd gehört, Heinz-Peter Wierig von der Bieneninitiative Speyer sowie Mathias Münzenberger und Jonas Hoffmann vom BDS Römerberg-Speyer das mehr als mannshohe Insektenhotel nach letzten Handgriffen seiner Bestimmung übergaben. In die Steine, Holzstücke mit und ohne Bohrungen, die Schilfstängel und die Lehmwand sollen in den nächsten Tagen und Wochen wieder Wildbienen einziehen, erklärte Wierig.
Der Biologe hatte als damaliger Mitarbeiter der Deichmeisterei – inzwischen ist er im Ruhestand – die Idee, eine solche Nistmöglichkeit für Nützlinge wie Wildbienen, aber auch für Angehörige anderer Insektenfamilien und -gattungen, zu errichten, wie Wolfgang Koch erinnerte. Koch vertrat bei der Wiedereröffnung den verhinderten Betriebsleiter der Deichmeisterei, Normen Karg. Fachlich beraten wurden die Erbauer von der Deichmeisterei damals wie heute von Mitgliedern der Bieneninitiative, in der sich auch Wierig engagiert. Das erste Insektenhotel neben dem Denkmal zur erstmaligen Vermessung der Pfalz durch Friedrich Magnus Schwerd wurde 2018 aufgestellt.
Selbständige helfen aus
Der Vorstand des hiesigen BDS, dem Mathias Münzenberger und Jonas Hoffmann angehören, hat das Material für den Wiederaufbau des Insektenhotels am selben Standort spendiert. „Als ich in der RHEINPFALZ von dem Vandalismus gelesen hatte, wollte ich gleich helfen“, blickte Münzenberger zurück, der Inhaber des Tee-Contors in der Roßmarktstraße ist. Schließlich unterstützte der komplette BDS-Vorstand seine Idee.
„Bienen und Selbständige haben einiges gemeinsam: sie sind fleißig und unterschätzt“, sagte Münzenberger bei der Wiedereröffnung. Die Bedeutung, die Bienen wie Selbständige hätten, werde vielen erst dann bewusst, wenn diese fehlten. „Mit unserem Sponsoring wollen wir auch zeigen, dass die BDS-Mitglieder ein Herz für die Natur und Nachhaltigkeit haben“, betonte Münzenberger.