WORMS Starkes Signal für Demokratie und Toleranz

Initiator: der Wormser Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte.
Initiator: der Wormser Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte.

Mit einer nach eigenen Angaben deutschlandweit bisher beispiellosen Initiative wollen 35 Wormser Unternehmen, Einrichtungen und deren Sozialpartner demokratische Werte stärken: Sie unterzeichneten die „Charta Wormser Wirtschaftsbündnis für Demokratie“ .

Initiator ist der Wormser Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte. Er sieht in dem Zusammenschluss einen „Beweis dafür, dass Wirtschaftsakteure eine Schlüsselrolle in der Stärkung unserer demokratischen Grundlagen spielen können“. Ziel muss es aus Sicht des 65-jährigen Professors an der Universität Duisburg-Essen sein, „ein deutschlandweites unternehmerisches Bewusstsein für die aktive Stärkung demokratischer Werte zu schaffen und somit das Wormser Bündnis als Ausgangspunkt für weitere Initiativen in Deutschland zu sehen“.

Die in Worms vorgestellte Charta feiert das 75-jährige Bestehen des Grundgesetzes und hebt die Bedeutung von Menschenwürde, Vielfalt sowie organisierter Freiheit hervor. Zu den Unterzeichnern zählen unter anderem die Volksbank Alzey-Worms, der Bauprojektentwickler Timbra Consulting, der Folienhersteller Renolit, der Energieversorger EWR und das Wormser Klinikum.

Lebendig und verantwortungsvoll

Mit ihrer Unterschrift verpflichteten sie sich zu einem lebendigen und verantwortungsvollen Umgang mit Demokratie, heißt es in einer Pressemitteilung. Das schließe rund 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Region Worms mit ein. Die aktuelle, durch eine Zunahme extremistischer Strömungen gekennzeichnete gesellschaftspolitische Lage mache die Notwendigkeit eines solchen Engagements deutlich und unterstreiche die Bedeutung dieser Initiative, betonen die Bündnismitglieder.

Konkret ist geplant, engagierte Mitarbeiter in den Unternehmen zu „Demokratiebotschaftern“ zu schulen. Davon versprechen sich die Verantwortlichen, „das Miteinander in der Gesellschaft zu stärken und den Zusammenhalt in den jeweiligen Unternehmen zu fördern“. Darüber hinaus solle die Maßnahme ein „klares Signal gegen Propaganda, Hetze und Ausgrenzung“ aussenden.

„Offenheit, Toleranz, Respekt“

„In einer Zeit, in der demokratische Werte und Prinzipien zunehmend herausgefordert werden, zeigt diese Charta, dass die Wormser Wirtschaft zusammensteht, um ein unerschütterliches Bekenntnis zu Offenheit, Toleranz und einem respektvollen Miteinander abzulegen“, sagt Renolit-Vorstandsvorsitzender Michael Kundel. Für EWR-Vorstandssprecher Stephan Wilhelm strahlt das Zeichen der Charta „weit über die Grenzen von Worms hinaus“.Die Antwort der Unternehmen auf den zunehmenden politischen Druck auf die Demokratie sei klar und deutlich, unterstreicht Wilhelm. Sie stünden gemeinsam für eine Gesellschaft ein, die Vielfalt und Respekt hochhalte.

Der stellvertretende Verwaltungsdirektor des Wormser Klinikums, Florian Busse, hebt die Wichtigkeit demokratischer Werte in der Gesundheitsversorgung hervor – „sowohl in der Patientenversorgung als auch im Miteinander unter allen Mitarbeitenden“. Ein Ziel des Wirtschaftsbündnisses für Demokratie sei es, Worms zu einem besonders lebenswerten Ort zu machen und dabei alle Bürger mitzunehmen, so Busse.

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