Zweibrücken Badische „Junglöwen“ beißen am Ende besser

ZWEIBRÜCKEN. 58 Minuten lang eine Top-Leistung gegen den Tabellenführer zu zeigen, reichte für die A-Junioren des SV 64 Zweibrücken am Sonntag nicht zum Sieg (). 27:29 (13:12) unterlagen sie Bundesliga-Spitzenreiter SG Kronau/Östringen.

SG-Trainer André Bechthold räumte ehrlich ein: „Das war für uns heute ein glücklicher Sieg“. Zumindest einen Punkt hätten sich die Zweibrücker, die wohl ihre beste Saisonleistung zeigten, verdient. Der klare Außenseiter machte dem Vorjahresdritten der deutschen Meisterschaften, für den die Endrundenteilnahme auch in dieser Saison das erklärte Ziel ist, das Siegen verdammt schwer. Umso bitterer war die Niederlage aus Sicht von SV-Trainer Toni Hennersdorf. „In den Schlussminuten fallen wir in der Abwehr auseinander. Natürlich müssen wir da auch unsere Chancen besser verwerten“, analysierte er die Niederlage. Gegenstoß von Patrick Bach vergeben, Robin Egelhof und Jerome Müller trafen nicht. Im Gegenzug lenkte Jugend-Nationalspieler Rico Keller sein Team und traf selbst. Der SV 64 stand in den Schlussminuten in der Deckung nicht mehr gut gestaffelt, hatte gegen die Gästespieler auf den Halbpositionen so seine Not. Torwart Benny Berz, der ein gutes Spiel ablieferte, wurde alleingelassen. So gaben die Zweibrücker gegen den Top-Favoriten das Spiel noch aus der Hand. Als Tom Grieser in der 43. Minute zum 17:16 getroffen hatte, gleich darauf auf 18:16 erhöhte, schien die Riesen-Überraschung zum Greifen nah. Als Robin Egelhof in der 48. Minute das 21:19 markierte – der SV spielte zu diesem Zeitpunkt in Unterzahl – hofften immer mehr Fans auf einen Heimerfolg. Umsonst. In der Schlussphase bewies das Nachwuchsteam der Rhein-Neckar Löwen, dass es zum Besten gehört, was der deutsche Jugendhandball zu bieten hat. Auch wenn sie das aus Sicht ihres Trainers 55 Minuten lang versäumt hatten. Die „Junglöwen“ aus dem Badischen versuchten es zu oft mit Einzelaktionen, bissen sich dabei an der Zweibrücker Defensive fest oder scheiterten am aufmerksamen Berz im SV-Tor. Die Gastgeber sahen ihre Chance. Leo Herrmann nutzte seine Sprungkraft zweimal erfolgreich, Christian Wack behielt auf Außen die Nerven. Immer wieder legten die Zweibrücker vor, aber Kronau-Östringen ließ sich nicht abschütteln. Am Ende reichte es nicht, weil an diesem Tag die individuelle Klasse einiger SG-Spieler – über die ganze Spielzeit gesehen – doch zu hoch war. So war Jugend-Nationalspieler Max Haider, der bereits mit den Profis der Rhein-Neckar Löwen trainieren darf, am Kreis nur bedingt zu stoppen. Dem SV blieb mit ein bisschen Abstand der Trost, den Favoriten lange geärgert zu haben. Für die bittere Note des Tages sorgte – bereits zum zweiten Mal in dieser Saison – das Schiedsrichtergespann Wiedenmann/Balagny. Die jungen Schiedsrichter aus Bad Ems waren, wie schon vor wenigen Wochen mit der Leitung des SV-Spiels gegen Echaz-Erms, völlig überfordert. (add)

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