Zweibrücken Ein Team, ein Traum

ZWEIBRÜCKEN. Dass die Handballerinnen des SV 64 Zweibrücken zu den besten Teams im Südwesten gehören, haben sie in der Oberliga-Vorrunde bislang unterstrichen. Nach zwölf von 26 Spielen belegt der Vize-Meister der Vorsaison Platz zwei hinter dem Top-Team der Liga, den Roude Leiw Bascharage.

„Dann kommen schon wir“, ist SV-Trainer Martin Schwarzwald mit dem bisherigen Saisonverlauf und der Platzierung hinter der international besetzten luxemburgischen Mannschaft, der der Aufstieg wohl nicht mehr zu nehmen sein wird, sehr zufrieden. Die Vize-Meisterschaft plus den Pokalgewinn aus der fast perfekten Vorsaison zu wiederholen, das wäre ein Traum. Vier der fünf Minuspunkte gab der SV gegen die Drittliga-Absteiger Bascharage und Bassenheim ab. Verlustpunkt fünf gab es in Bretzenheim, die mit viel Verstärkung aus dem Drittligakader aufliefen. Nach dem Weggang von Elisa Burkholder zum TSV Bayer 04 Leverkusen lautete eine der Aufgabe: die 204 Tore, die Burkholder in der Vorsaison erzielt hat, zu kompensieren. „Wir wussten zu Beginn nicht genau, wo wir stehen. Dass wir zum Auftakt gegen drei Aufsteiger gespielt haben, kam uns da entgegen“, sagt Schwarzwald. Seine Mannschaft nutzte das, um sich den letzten Schliff für die Runde und Selbstvertrauen zu holen. Drei Siege zum Auftakt, dann kam Bascharage. „In diesem Spiel hat man ein Problem gesehen, dass wir in der Abwehr noch nicht lösen können“, analysiert Schwarzwald. Wenn das generische Team über drei, vier herausragende Spielerinnen verfügt, die perfekt miteinander in Kleingruppen kombinierten, fehle es der SV-Abwehr an Erfahrung und Stabilität. „Das hat sich gegen Bretzenheim wiederholt. Daran müssen wir noch arbeiten“, sagt Schwarzwald. Wenn der SV 64 spielt, ist Tempo-Handball angesagt. Manchmal auch Tempo-Handball der Extraklasse, wenn es gegen ebenso spielstarke Teams wie Ottersheim/Bellheim/Zeiskam oder Wittlich geht. Dass es auch mal über den Kampf gehen muss, bewies der SV beim 28:26-Erfolg gegen Püttlingen. „Für mich ein wichtiger Sieg“, sagt Schwarzwald nach zwei, letztlich meisterschaftsentscheidenden, Niederlagen gegen Püttlingen in der Vorsaison. Mannschaftsführerin Joline Müller spielt bislang eine grandiose Runde, die Torschützenkönigin der vergangene Runde (227 Treffer) hat bereits 154 Tore erzielt. Und sie hat ihr Auge für die Mitspielerinnen deutlich verbessert. „Die Entwicklung von Joline ist klasse. Sie führt die Mannschaft richtig“, lobt Schwarzwald die Spielmacherin. Besonders stark ist der SV, wenn er auf eine gesunde Joline Müller und eine gesunde Anne Will bauen kann. Dann gibt es höchst unterschiedliche Interpretationen in der Spielgestaltung, die es den gegnerischen Abwehrreihen schwer machen. Zudem ist Zweibrücken auf den Außenpositionen torgefährlich: Lara Schlicker feierte einen klasse Oberligaeinstand, dazu spielt Marion Weick bislang mit ihre beste Runde für den SV. Verstärkung gibt es auf Außen durch Jugendnationalspielerin Amelie Berger, die in der Anfangsphase wegen einer Verletzung ausfiel.

x