Zweibrücken Es gibt sie noch, die Zweibrücker Parkmünzen

Die Parkmünzen bekommt man in nur noch wenigen Geschäften in der Zweibrücker Innenstadt.
Die Parkmünzen bekommt man in nur noch wenigen Geschäften in der Zweibrücker Innenstadt.

Inzwischen muss man sie suchen, die Geschäfte in der Innenstadt, die noch Parkmünzen an ihre Kunden ausgeben. Jetzt gibt es Bestrebungen, diese Initiative neu zu beleben.

„In Zweibrücken gibt es das hartnäckige Gerücht, dass es die Parkmünzen nicht mehr gäbe“, sagt Werner Brennemann, der Geschäftsführer der Stadtwerke. Das Unternehmen gibt seit gut 25 Jahren die kleinen Metallscheiben heraus, mit denen man in Zweibrücken die Parkautomaten füttern kann. Geschäfte im Stadtgebiet können diese Münzen erwerben und als kleine Aufmerksamkeit an ihre Kunden weitergeben: Diese brauchen dann kein Kleingeld aus ihrem Portemonnaie hervorzukramen, wenn sie das nächste Mal ihr Auto auf einem städtischen Parkplatz oder in einem der Parkhäuser abstellen.

„Jedes Geschäft in der Fußgängerzone hat von uns mal einen Hunderter-Pack Parkmünzen bekommen“, erinnert sich Brennemann. Wohl wissend, „dass es viele dieser Läden heute leider nicht mehr gibt“. Weil die Anzahl der teilnehmenden Gewerbetreibenden stark zurückgegangen ist, so vermutet der Geschäftsführer, habe sich in der Bevölkerung die irrige Meinung verbreitet, es gäbe die Parkmünzen heute nicht mehr. „Es gibt aber immer noch Gewerbetreibende in Zweibrücken, die die Parkmünzen ausgeben“, sagt Brennemann. Bedeutende Abnehmer seien einst „die großen Geschäfte in der Hallplatz-Galerie“ gewesen – zu deren früherer Blütezeit. Heute verkauften die Stadtwerke etwa 4000 Stück im Jahr. „Früher war es das Zehnfache.“

Mit einem Werbeeffekt verbunden

Welche Läden den Service für ihre Kunden aktuell noch anbieten, mag Werner Brennemann nicht aufzählen: „Heute gibt es sehr strenge Datenschutzgesetze. Da möchten wir die Namen lieber nicht öffentlich nennen.“ Obwohl das Ganze ja durchaus mit einem Werbeeffekt verbunden sei. Und die Initiative sei eine gute Sache: „Deshalb denken wir bei den Stadtwerken darüber nach, wie man das System der Parkmünzen mit einem neuen Konzept wieder anschieben kann.“

Die runden Scheiben.
Die runden Scheiben.

Eine treibende Kraft bei der Einführung der Münzen waren seinerzeit die Werbegemeinschaft und der Verein „Handel in Zweibrücken“, die sich 2016 zum Gewerbeverein Gemeinsamhandel zusammengeschlossen haben. „Früher haben wir die Münzen regelmäßig am Parkhaus abgeholt und an die Gewerbebetriebe verteilt“, kann sich Evelyne Cleemann noch gut erinnern, die im Zweibrücker Einzelhandel einst eine Instanz war und dem Vorstand des Verkehrsvereins angehörte. „Leider haben viele Geschäfte, die heute in Zweibrücken ansässig sind, die Aktion aus den Augen verloren. Niemand weiß, warum die Sache mit den Parkmünzen so eingeschlafen ist.“

Der Kunde bekommt etwas geschenkt

Heute steht Sandra Cleemann an der Spitze des Vereins Gemeinsamhandel. Auch sie findet „die Idee, die dahinter steht, immer noch super“. „Wenn der Kunde im Geschäft beim Einkauf bezahlt und dann von uns etwas geschenkt bekommt, ist das doch ein positives Erlebnis“, meint die Spielwarenhändlerin. „Wenn die Sache mit den Parkmünzen jetzt noch mal ganz allgemein einen neuen Anschub bekommen würde, dann könnten wir das nur unterstützen.“ Auch bei der Mitgliederversammlung des Gemeinsamhandels am Dienstagabend rief Sandra Cleemann dazu auf, die Zweibrücker Parkmünzen „wieder mehr zum Thema zu machen“.

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