Zweibrücken „Große Mehrheit für Stricker“

„Petra Stricker ist nicht die Katze im Sack.“ Mit diesen Worten verteidigt das Stadtratsmitglied Walter Rimbrecht (SPD) die Entscheidung des Gremiums, das Stadtmarketing in die Hände der Zweibrückerin Stricker zu legen (wir berichteten).

Hans-Joachim Selmigkeit hatte dem Rat am Donnerstag in einem Leserbrief vorgeworfen, mit Stricker nur deshalb einen Vertrag abgeschlossen zu haben, weil es keine bessere Alternative gegeben habe. Der Rat habe für sie gestimmt, obwohl er nicht von ihr überzeugt gewesen sei. In einem Schreiben an die Redaktion erklärt Rimbrecht, was es mit dieser Unzufriedenheit des Stadtrats über die beiden Kandidaten seiner Meinung nach auf sich hatte: „Viele Stadträte erwarteten, dass in einem Bewerbungsgespräch ein fertiges Marketingkonzept präsentiert wird, dem jeder in allen Punkte zustimmen kann. Das ist völlig unmöglich, auch weil man dafür eine langwierige Entwicklungs- und Abstimmungsarbeit leisten müsste. Diese wird natürlich niemand vorab leisten, der nicht weiß, ob er den Auftrag bekommt. Ich lasse ja auch nicht einen Architekten ein Haus planen und gebe ihm dann den Auftrag nicht.“ Außerdem finde von den 50 Anwesenden im Rat immer jemand einen Grund, warum er den einen oder anderen Vorschlag nicht gut, „nicht praktikabel“ oder „zu teuer“ findet. So groß könne aber die Unzufriedenheit nicht gewesen sein, denn es gab eine sehr große Mehrheit für Frau Stricker, so Rimbrecht. Er plädiert dafür, nicht schon im Voraus die Arbeit von Petra Stricker mies zu machen und ihr eine faire Chance zu geben. Auch gegen Selmigkeits Vorwurf, der Rat sei überaltert und einige Mitglieder wüssten wohl nicht mehr, was sie tun, verwahrt sich Rimbrecht entschieden. Der Sozialdemokrat weist darauf hin, dass für die Zusammensetzung des Stadtrates immer noch die Wähler verantwortlich sind. „Bei der Listenaufstellung standen auch sehr viele Junge auf aussichtsreichen Plätzen. Ich selbst hatte auch Platz gemacht für Jüngere. Nach der Wahl sind sie aber mangels Stimmen nach hinten gerutscht und deshalb nicht im Rat, weil die Wähler es so wollten“, so Rimbrecht. Der Vertrag mit Petra Stricker sei zudem kein Posten, sondern ein auf zwei Jahre begrenzter Werkvertrag, schreibt Rimbrecht. (red)

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