Zweibrücken Lkw-Fahrer lenkt VTZ-Spiel

ZWEIBRÜCKEN. Es ist ein besonderes Spiel für Martin Mokris. „Natürlich, da bin ich automatisch 15 Prozent mehr motiviert“, sagt er lachend. Am Samstag (20 Uhr, Sporthalle Dansenberg) gastiert Mokris, Spielmacher des Handball-Oberligisten VT Zweibrücken-Saarpfalz, mit seinem Team beim TuS Dansenberg. Zu Saisonbeginn war Mokris von Dansenberg zur VTZ gewechselt.

Er hat gerne in Dansenberg gespielt, hat Freunde dort. „Christopher Seitz ist ein guter Freund von mir“, freut er sich auf das sportliche Aufeinandertreffen mit dem Kreisläufer, der nach seinem Gastspiel in Illtal zum TuS zurückgekehrt ist und auf den die VTZ-Abwehr ein besonderes Auge haben muss. Wenn es der Spielplan zulässt, „schaue ich mir die Spiele der Dansenberger an. Hat in dieser Saison schon dreimal geklappt“, kennt Mokris das teils neu formierte Team um den erfahrenen Neuzugang Ivan Vaukas schon ganz gut. Er freut sich auf die garantiert volle Halle beim Derby, auf die gute Stimmung, die Emotionen in Dansenberg. „Genau deshalb spielen wir Handball, um solche Spiele erleben zu dürfen. Wenn es laut ist und getrommelt wird. Das ist ein großes Derby“, sagt Mokris, dem sein Trainer Mirko Schwarz bescheinigt, ein sehr spielstarker Mittelmann zu sein, der seine Nebenleute gut einsetzen kann. Zwei Jahre spielte Mokris für die Dansenberger, zog sich zu Beginn der vergangenen Runde einen Kreuzbandriss zu. „Aber ich war schnell wieder da“, sagt der 26-Jährige. In der Rückrunde half er, den TuS vor dem Abstieg zu bewahren. Handball spielen lernte er in seiner slowakischen Heimat, bei Tatran Presov. In Presov hatte er auch internationale Einsätze, spielte in der Champions League und im EHF-Pokal. Er spielte gegen europäische Top-Clubs wie den HSV Hamburg oder Veszprém. Schon bei Tatran Presov spielte er gemeinsam mit VTZ-Kreisläufer Tomas Mazar, den alle von Kindesbeinen an „Jerry“ nennen. „Jerry war für mich schon immer so etwas wie mein großer Bruder“, sagt Mokris. Dass er mit ihm gemeinsam in Zweibrücken spielen kann, war neben der gesamten sportlichen Perspektive ein „ganz, ganz wichtiger Grund für den Wechsel“, verrät Mokris. „Ich möchte noch mal Dritte Liga spielen“, sagt Mokris. Die Perspektive sieht er bei der VTZ. Dritte Liga spielte er beim TuSpo Obernburg, bevor er nach Dansenberg kam. „Zweibrücken hat sehr gute Spieler, mit denen ich zusammen Handball spielen wollte“, unterstreicht der 1,85 Meter große, 90 Kilogramm schwere Rückraumspieler, der auch die linke Außenbahn besetzen kann, seine Ambitionen. Mit Philip Wiese, Raimonds Trifanovs, der erneut von der lettischen Nationalmannschaft eingeladen wurde, Max Ulbrich, Steffen Kiefer, für den ein Spiel gegen seinen Heimatklub Dansenberg auch immer was Besonderes sind, und all den anderen, die das Erlebnis Dritte Liga hatten, strebt Mokris dieses Ziel an. Mit Ulbrich, der zuletzt studienbedingt passen musste, wird Mokris am Samstag wieder zusammenspielen. Dieses Mal muss Trifanovs aus beruflichen Gründen passen, und VTZ-Torwart Jadran Pesic hat ebenfalls einen triftigen Grund, nicht dabei zu sein: Er heiratet am Wochenende. „Es zeigt sich in dieser Saison, dass in der Oberliga wirklich jeder jeden schlagen kann“, sieht Mokris die Liga als sehr ausgeglichen an. Auch Dansenberg habe eine sehr ausgeglichene, gute Mannschaft. „Eine schwere Aufgabe“, steht für den Lkw-Fahrer fest. Seine verbleibende Freizeit verbringt er gerne im Sportstudio beim Fitnesstraining oder im Internet. Beispielsweise um Kontakt zur Familie zu halten. Dass sein Vater Juraj und seine Mutter Lubica am Samstag in Dansenberg zuschauen werden, „macht das Spiel für mich noch mal zu was ganz Besonderem“, bekennt er. Zum ersten Mal sieht ihn sein Papa für die VTZ spielen. Seine Mama war schon in Zweibrücken. Als er die WG mit Tomas Mazar bezog, fünf Minuten von der Westpfalzhalle entfernt. „Sie hat mit weiblicher Hand dafür gesorgt, dass es schön wird“, verrät Mokris lachend. Er fühlt sich wohl in Zweibrücken, „die Mannschaft versteht sich sehr gut“, sagt er. Neben der Qualität der Spieler für Mokris ein weiterer Grund, warum die spielerische Integration gut und schnell funktioniert hat.

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