Zweibrücken Straßentheaterspektakel: 20.000 Besucher werden am 11./12. Mai erwartet

Fiesta: Trommelrhythmen, drei Meter hohe Figuren auf Stelzen mit bunten Kostümen, Masken, Fahnen, Trillerpfeifen und Feuerwerk f
Fiesta: Trommelrhythmen, drei Meter hohe Figuren auf Stelzen mit bunten Kostümen, Masken, Fahnen, Trillerpfeifen und Feuerwerk führen das Publikum an verschiedene Stationen, wo burleske Geschichten erzählt werden.

Muscheln auf Stelzen, eine riesige Flamenco-Tänzerin, Menschen, die auf Fischen reiten, und viele Shows: Am 11. und 12. Mai verwandelt sich die Innenstadt in eine Partymeile für die ganze Familie. Dann kehrt das Straßentheater-Spektakel zurück. Fast alle Walk-Acts und Shows sind neu.

Die ersten Banner zum Straßentheaterspektakel hängen schon. „Wir haben einiges, was groß und laut ist.“ Dessen ist sich Thilo Huble sicher. Zusammen mit Kulturdezernentin Christina Rauch stellte der Kulturamtsleiter mit seinem Team das Straßentheaterspektakel-Programm vor – dabei hatte er direkt etwas Erfreuliches zu verkünden. „Nur zwei Acts kennt man vom letzten Jahr, alles andere ist neu“, sagte Huble auf der Pressekonferenz am Donnerstag. Nur Jörn Kölling, der mit seinem Bauchladen die Geschichte von Pinocchio erzählt, und das Stelzentheater Leonhard sind alte Bekannte.

Ansonsten heißt es: Bühne frei für frischen Kulturwind! Die Bühne erstreckt sich am Samstag und Sonntag, 11. und 12. Mai, über die ganze Innenstadt. Auf dem Alexanderplatz tummeln sich an beiden Tagen Musikgruppen und Showacts. Am Samstag eröffnet die Stadtkapelle Zweibrücken zwischen 10 und 12.30 Uhr das Spektakel. Von 13 bis 15.30 Uhr steht bei den „Bus Stop Stories“ eine artistische Musik-Show mit Cortes und Felice an.

Spanien, Frankreich, Italien

Flamenco-Tänzerin, Gondeln, Cortes? Die spanischen, französischen und italienischen Elemente des Spektakels sind dem Motto geschuldet – das ist wie immer dasselbe wie das des Kultursommers Rheinland-Pfalz. Deshalb werden beim Straßentheaterspektakel die „Sterne des Südens“ die Besucher begeistern. Den Organisatoren war es wichtig, das Thema Südeuropa „mit dem ganzen Lebensgefühl“ in die Rosenstadt zu transportieren, sagt Rauch. Huble rechnet mit 20.000 Besuchern.

Der Gärtner auf Stelzen ist 2,40 Meter groß.
Der Gärtner auf Stelzen ist 2,40 Meter groß.

Die sind wie immer begierig auf die berühmten Stelzenmenschen. Gut 2,40 Meter hoch, überragen sie jeden. Dieses Jahr gibt es einen riesigen Gärtner namens Imanuel Immergrün zu sehen, der einen riesigen Schubkarren vor sich herschiebt. Darin befindet sich ein halber Garten, den die Kinder erforschen können. Eine spanische Flamenco-Tänzerin tanzt auf ihren Stelzen durch die Innenstadt, riesige Muscheln erschaffen Meeresklänge, und Strandverkäufer feilschen und schreien ebenfalls auf ihren Stelzen. Am Samstag gibt’s sechs Walk-Acts (nicht nur auf Stelzen), die durch die Innenstadt ziehen, und fünf Programmpunkte auf dem Alexanderplatz, wie die Band Corona, die italienische Musik spielt. Laut Huble ist dieser Tag mit ein paar mehr Programmpunkten bestückt als in den vorigen Jahren.

Beginn der Freiluftsaison

Der Sonntag ist wie jedes Jahr größer. Sieben Darbietungen auf dem Alexanderplatz sind am Start, wie die Tanz- und Musikformation Melavida. Im Gepäck haben sie andalusische und südfranzösische Klänge – und Flamenco-Tanz. Zusammen mit elf Walk-Acts kann man sich durch die Stadt treiben lassen. Ein paar, wie Imanuel Immergrün, der riesige Gärtner, haben die Stadt schon am Samstag unsicher gemacht. Auch Pantomime Bastian stolziert, gewandet in seine spanische Tracht, umher. Wie immer gibt es am Sonntag das große Finale: um 17 Uhr versammeln sich alle Künstler auf dem Alexanderplatz.

Für Kulturdezernentin Christina Rauch wird mit dem Spektakel „der Beginn der Freiluftsaison“ eingeläutet. „Das Kulturleben startet wieder zur schönen Jahreszeit.“ Schön sollte es auch für die Marktstände sein, die sich an den beiden Tagen am Hallplatz und in der Fußgängerzone tummeln. Rund 70 Stände inklusive der ansässigen Gastronomen werden da sein.

Corona-Tief überwunden

Huble sagte der RHEINPFALZ vor zwei Jahren, dass es wegen Corona viel schwieriger sei, genügend Marktbetreiber und Künstler zu finden. Ist das immer noch so? „Die Künstler sind wieder am Start, kann man sagen“, meint er auf unsere Frage. 30.000 Euro muss die Stadt laut Huble dafür springen lassen. Eine Förderung vom Land in Höhe von 14.000 Euro gibt es, ebenso wie einen Sponsor, der 2000 Euro beisteuert.

Das Straßentheaterspektakel ist kostenlos. Doch eine Ausnahme gibt es – wie immer. Denn das verlangt das Mainzer Kultusministerium, weil es Zuschüsse aus dem Kultursommertopf zahlt: Der italienische Comedian Roberto Capitoni, der vor einigen Jahren schon in der ehemaligen ACH-Eventhalle am Flugplatz zu Gast war, tritt am Samstag um 19.30 Uhr in der HHG-Halle auf. Karten bekommt man für 19 Euro im Kulturamt, Maxstraße 1.

Inspirationen aus Paderborn

Rainer Satzky spielt Melodien auf der Panflöte, die Fiesta Straßenparade zieht mit Trommeln und Feuerwerk auf Stelzen durch die Stadt, und zwei Menschen reiten auf großen Fischen – woher kommt der ganze neue Input? Den haben sich Thilo Huble und sein Team voriges Jahr auf der Kulturmesse „Performance“ in Paderborn geholt. „Das ist die Leitmesse für Straßentheater-Elemente“, sagt Huble. Dort gab es Vorführungen und Clips aus den Programmen der Künstler. „Da haben wir geschaut: Was passt inhaltlich fürs Thema?“ Man kann sich das wie einen bunten Blumenstrauß vorstellen, erklärt es Huble. „Wenn eine Farbe fehlt, schaut man: Was kann man noch nehmen?“ Dann scrollen sich die Organisatoren auch mal durch Youtube.

Für Christina Rauch ist das Spektakel ein Wochenende voller bunter Überraschungen: „zwei Tage, „an denen man spontan hinkommen, sie genießen und sich treiben lassen kann“. Die Flyer zum Straßentheaterfestival liegen im Kulturamt aus und bald auch in den Geschäften, so Huble.

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