Montagsumfrage Warum es die Zweibrücker (nicht) nach Frankreich zieht

Das Symbol für Frankreich schlechthin: Der Eiffelturm in Paris an der Seine.
Das Symbol für Frankreich schlechthin: Der Eiffelturm in Paris an der Seine.

Am 22. Januar 1963 unterzeichneten Bundeskanzler Konrad Adenauer und Frankreichs Staatspräsident Charles de Gaulle den Deutsch-Französischen Freundschaftsvertrag. Wir haben uns in der Fußgängerzone umgehört, wie eng die Beziehungen der Zweibrücker zum Nachbarland in über 60 Jahren geworden sind.

„Wir stehen gut zu Frankreich“, sagt Jutta Bischof. Wirklich oft treibt es die Maßweilerin und ihren Mann aber nicht zu den Nachbarn, auch nicht zum Einkaufen. „Urlaub auch eher selten, eher mal durchfahren oder mal auf den Markt“ – den Weihnachtsmarkt in Weißenburg. Französisch spricht Bischof nicht. „Wir fahren eher in die andere Richtung. Unsere Kinder wohnen in Berlin und München, da fahren wir dann eher hin.“

Ganz anders sieht es bei Margarete Reimann aus. „Ich fahre gerne nach Frankreich, verstehe die Sprache auch ganz gut“, so die Zweibrückerin. Oft geht es ins Elsass, sowohl zum Einkaufen, Wandern als auch für die Kulinarik. „Es ist dort alles schön.“ Die französischen Ziele in der Nähe seien besonders schön, sagt sie. Eine Stippvisite nach Bitsch und Co. fördert auch die Sprachkenntnisse, weiß Reimann. „Ich war auch schon in der Bretagne, da ist es auch sehr schön.“ Die Zweibrücker Partnerstadt Boulogne sur Mer hat Reimann noch nicht besucht, war dafür bei einem Schüleraustausch in Bazancourt dabei – die Partnerstadt Gersheims. „Ich komme ja gebürtig aus dem Saarland“, ergänzt Reimann. „Das war damals mit den Schüleraustauschen schon ganz groß.“

Irina Edel fährt öfter zum Einkaufen nach Frankreich. Was kauft man dort denn ein? „Wasser, Wein, Käse und Fisch“, zählt die Pirmasenserin auf. Aber nicht nur die Läden in Bitsch locken Edel, auch die Zitadelle besucht sie hin und wieder. „Natürlich darf auch nicht Paris vergessen werden. Das war aber schon etwas länger her.“ Das schönste Erlebnis dort war eine Schifffahrt auf der Seine mit Blick auf den Eiffelturm.

„Ich finde Frankreich sehr gut, fahre des Öfteren dort hin und stelle immer mehr fest, dass ich mich etwas als Alt-Franzose fühle“, erzählt Gerhard Cleemann. Sein Vater war während des Krieges in Bitsch, geboren wurde Cleemann in Zweibrücken. „Anschließend bin ich aber sofort nach Bitsch gebracht worden. Irgendwann, so ein halbes Jahr später, mussten wir dann aber wieder zurück.“ In Bitsch fühlt sich Cleemann unheimlich wohl, trinkt dort oft eine Tasse Kaffee, geht noch etwas einkaufen. „Französisch kann ich aber nicht. Hier in Zweibrücken war damals die erste Fremdsprache Französisch, dann ging es aber nach Benzheim, dort war die erste Fremdsprache Englisch“, erzählt er.

Harry Edlmann mag allen voran die französische Atmosphäre. Ab und an geht es zu den Nachbarn in Volmunster. „Wir bummeln dann dort“, sagt er. In den Supermarkt Wasser kaufen geht es nicht, „aber in die Bäckerei ein Baguette kaufen“. Ihre Urlaube verbringen Edlmann und seine Frau nicht in Frankreich, die Sprache können sie auch nicht sprechen. „Die da drüben können aber in der Regel Deutsch“, sagt er. „Wenn Urlaub, dann fahren wir eher in Deutschland und den Alpen herum.“

Werner Pirro fährt ab und an nach Haguenau. „Wenn wir nach Freiburg oder in den Schwarzwald fahren, ist das die kürzere Strecke“, so der Zweibrücker. In Haguenau werden dann noch schnell Backwaren gekauft, fügt er an. Die Zitadelle in Bitsch hat der Zweibrücker aber auch schon mal besucht – als touristisches Ziel wenn die Enkel aus Amerika zu Besuch sind. „Die sind auch mal nach Calais gefahren mit dem Auto, da waren sie eine Woche.“

Jutta Bischof
Jutta Bischof
Margarete Reimann
Margarete Reimann
Irina Edel
Irina Edel
Gerhard Cleemann
Gerhard Cleemann
Harry Edlmann
Harry Edlmann
Werner Pirro
Werner Pirro
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