Die Wochenend-Meinung Wosnitzas neue Ideen tun der Stadt gut

Marold Wosnitza
Marold Wosnitza

Im Dezember wurde ich gefragt, was ich von Zweibrückens OB Marold Wosnitza halte. Ich hatte keine Antwort; hatte bis dahin nicht allzu viel mit ihm zu tun; fand ihn schwer zu fassen und wusste nicht so recht, wofür er steht. Mir fiel kein großes Projekt ein, das er in seiner bisherigen Amtszeit verwirklicht hätte. Jetzt – nach zwei Stadtratssitzungen, einer Ausschusssitzung, dem Treffen des Zweckverbandes Flugplatz und einem längeren persönlichen Gespräch – sehe ich das anders.

Er hat nicht die Fußgängerzone in Rekordzeit umgebaut – Na und?!

Klar, Wosnitza hat nicht wie sein Vorgänger Kurt Pirmann die Fußgängerzone in Rekordzeit erneuern lassen. Aber er hat durchaus Ideen und Vorstellungen, wie er die Stadt nach vorne bringen kann. Die beiden jüngsten Beispiele: Seine Pläne für die Oberstadt mit City-Outlet, Busbahnhof und Sinne Eck, über die wir am Freitag berichtet haben. Ich bin gespannt, was davon am Ende wirklich umgesetzt wird, und hoffe, es bleiben nicht nur Luftschlösser. Oder der Umbau des Kleinen Exe. Dort hat schon Kurt Pirmann ein wunderschönes Freizeitgebiet entwickelt, jetzt soll der Exe noch weiter modernisiert werden.

Dazu kommen Ideen, die die Stadt zusammen mit ihren Töchtern umsetzt, etwa in der Fußgängerzone, wo vielleicht eine neue Art von Läden entstehen wird – zusammen mit der Gewobau, die schon dem Bahnhof zu neuem Leben verholfen hat. Ich bin auch gespannt, wie schnell es auf dem Gelände der Parkbrauerei weitergeht, was aus der Villa Schwinn wird und wie sich das Industriegebiet Steitzhof entwickelt – auch wenn ich verstehe, dass die aktuellen oder früheren Pläne für diese drei Projekte manchem zu monströs erscheinen, und auch wenn der Zweibrücker OB hier weniger Einfluss hat als bei den eingangs erwähnten Punkten.

In einer Sache hatte ich von dem sportbegeisterten OB mehr erwartet

Ich finde nicht alles gut, was Wosnitza macht oder sagt. Er hat sich stark für den Sport in Zweibrücken engagiert. Da hatte ich gehofft, es wäre ihm ein Anliegen, das Radfahren in Zweibrücken zu einer echten Alternative zum Autofahren machen. Dabei besaß er damals nicht mal ein Fahrrad, verriet er.

Aber der OB tut der Stadt gut. Auch durch eine gewisse Lockerheit, die er immer wieder aufblitzen lässt. Er ist Mitte 50 und wirkt doch jung. Dazu passt, dass er seine neuen Ideen immer wieder mit englischen Begriffen erklärt. Ingrid Kaiser kritisierte am Donnerstag im Stadtrat nicht von ungefähr, dass in der Beschreibung der Pläne für das Gebiet am Busbahnhof „doch sehr viele Worthülsen“ drin seien. Aber auch die FDP-Sprecherin räumte nach Wosnitzas Vortrag ein, dass hinter den Schlagworten mehr als heiße Luft steckt.

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