Raumfahrt Warum ein Werkzeugkoffer vor der ISS schwebt

Eine Astronautin bei Reparaturarbeiten.
Eine Astronautin bei Reparaturarbeiten.

Wenn ab Donnerstag die Internationale Raumstation an einigen Abenden für wenige Minuten mal wieder über der Pfalz zu sehen sein wird, lohnt sich ein genauer Blick an den Himmel. Denn die ISS hat Begleitung bekommen, ein Objekt fliegt ihr vorweg. Ein im Verhältnis zur etwa fußballfeldgroßen Raumstation sehr kleines Objekt, muss man sagen. Es handelt sich um einen Werkzeugkoffer. Den hatten die Astronautinnen Jasmin Moghbelli und Loral O’Hara dabei, als sie am 1. November einen Spaziergang im All unternahmen, um einige Instandsetzungsarbeiten zu erledigen. Dabei entschwebte Moghbelli der Kasten in die Schwerelosigkeit, wie die Nasa berichtet. Ein Filmchen davon kursiert im Netz.

Inzwischen wurde das einem Schulranzen ähnelnde weiße Objekt von der Internationalen Astronomischen Union offiziell katalogisiert; es reiht sich ein in die Unmengen Weltraumschrott, die ihre Bahn um die Erde ziehen. Da der Mini-Satellit sehr hell sei, könnte er selbst aus gut 400 Kilometer Entfernung zumindest mit einem Fernglas entdeckt werden, behauptet die Website „EarthSky“.

Es ist nicht das erste Mal, dass ein Werkzeugkoffer der ISS verloren geht. 2008 passierte es der Astronautin Heide Stefanyshyn-Piper bei einer ganz ähnlichen Reparatur. Davon ist längst nichts mehr übrig – ein Schicksal, das auch den jüngsten fliegenden Kasten ereilen wird. Er verliert kontinuierlich an Höhe, wird in einigen Monaten, voraussichtlich gegen März, die Erdatmosphäre erreichen und verglühen.

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