Pfalz FCK nach 0:2-Niederlage gegen Aue in der Krise

Das Gestikulieren am Spielfeldrand von FCK-Trainer Norbert Meier hat nicht geholfen.  Foto: View
Das Gestikulieren am Spielfeldrand von FCK-Trainer Norbert Meier hat nicht geholfen.

Sieben Spieltage sind in der Saison 2017/18 der Zweiten Fußball-Bundesliga erst vorüber, doch schon jetzt stellt sich die folgende, schmerzhafte Frage: Wie eigentlich will der 1. FC Kaiserslautern den Absturz in die Drittklassigkeit vermeiden? Dem FC Erzgebirge Aue unterlagen die Roten Teufel am Dienstagabend vor 16.613 Besuchern 0:2 (0:1), zwei Punkte bedeuten den letzten Tabellenplatz.

Krise spitzt sich zu

Die Krise des 1. FC Kaiserslautern am Zweitliga-Abgrund spitzt sich zu: Am Dienstagabend wurden die Roten Teufel in der einstigen Festung Betzenberg ausgekontert. Beide Treffer bereitete Pascal Köpke vor, Sören Bertram vollstreckte jeweils eiskalt (30., 48.). Nach fünf Niederlagen in sieben Spielen steht FCK-Trainer Norbert Meier vor dem Aus.

Behäbig und verunsichert

Der FCK, dessen Vierer-Abwehrkette filetiert wurde, agierte lange zu schemenhaft, behäbig und verunsichert. Im Abschluss versagten Sebastian Andersson, der nicht der erhoffte Soforthelfer ist, Manfred Osei Kwadwo und Lukas Spalvis.

Zerrüttetes Verhältnis

„Ich weiß nicht, ob ich noch derjenige bin, der das noch erklären muss“, sagte Norbert Meier auf die Frage, wie er den Fans bei acht Punkten Rückstand auf den gestrigen Widersacher und nur mageren zwei Teilerfolgen Hoffnung machen will. Das Verhältnis mit Sportdirektor Boris Notzon scheint zerrüttet. Meier wirft Notzon vor, ihm via „Bild“ in den Rücken gefallen zu sein. Der Sportdirektor dementiert ein entsprechendes Zitat. „Wir müssen die Situation analysieren“, mochte sich Notzon vor dem Gespräch mit dem Vorstand nicht zur Trainerfrage äußern. „In so einer Emotion möchte ich erst einmal eine Nacht drüber schlafen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Thomas Gries. Auch Meier hatte ein Gespräch, es war erfreulicherer Natur: „Im Hotel mit meiner Frau ...“

Warnschuss von Aue

Wenn nichts geht, wird umgebaut, wenn nichts geht, wird umstrukturiert. So setzte Meier auf ein 4-1-4-1. Der junge Nicklas Shipnoski tauschte den Tribünenplatz mit der Berufung in die Startelf. In der fünften Minute machte sich das beherzte Eigengewächs in der Defensive verdient, bügelte Patrick Zieglers ersten schlimmen Fehlpass aus, bremste Pascal Köpke. Zwei Minuten später der erste Warnschuss des Gastes: Nach Christian Tifferts Freistoß verfehlte Sören Bertram knapp das Ziel. Bei Ballbesitz machte Aue das Spiel schnell. Köpkes Konter bremste Christoph Moritz (12.).

Klasse Konter

Der FCK fand keinen Zugriff, Aue lebte von der klugen Strategie, für die Tiffert und Clemens Fandrich bürgten. Klasse konterten die Auer ihre Führung heraus. Köpke spielte den formschwachen Marcel Correia aus, Leon Guwara kam nicht heran, die rechte Abwehrseite war verwaist, der indisponierte Benjamin Kessel kam zu spät, und Bertram traf zum 0:1 (30.). Vier Minuten vor der Pause hatten die tranigen Lauterer das Glück des Untüchtigen, als Nazarov Correia und Vucur narrte, aber am Pfosten scheiterte (41.). Drei Minuten nach der Pause saß der nächste Konter: Guwara fehlte links, Köpke schlenzte den Ball an Correia und Vucur vorbei, Bertram traf erneut, das 0:2.

Völlig von der Rolle

Zur Pause hatte Trainer Meier Moritz und den desolat auftretenden Ziegler vom Rasen genommen, unzufrieden mit den Führungsqualitäten der Routiniers. Mit Gino Fechner und Spalvis kamen zwei Neue, die aber total von der Rolle waren. Spalvis musste in der 65. Minute das Anschlusstor machen, er köpfte nach Atik-Maßflanke völlig frei den Ball aus vier Metern genau auf Torwart Männel.

Torhüter Müller klagt

„Es ist erniedrigend, man kann sich einfach nur noch schämen“, klagte der maßlos enttäuschte Torhüter Marius Müller nach der Heimschlappe, die den FCK auf dem letzten Tabellenplatz einbetoniert. Guwara zeichnete sich und seinen Teamkameraden ein finsteres Zukunftsbild: „Du kannst so nicht spielen. Das fängt beim Passspiel an und hört mit der Zweikampfquote auf. Da muss sich auf jeden Fall etwas ändern, sonst sieht es düster aus.“ Das tut es schon jetzt. Es schmerzt, dem FCK beim Fußballspielen zuzusehen. „Und so fühlt es sich auf dem Platz auch an“, sagte Correia: „Wir müssen nicht um den heißen Brei herumreden. Die Ergebnisse sprechen für sich.“

Reaktion auf Talfahrt?

Die Frage ist nun, ob, wann und wie die Lauterer Chefetage auf die sportliche Talfahrt reagiert. Nur zwischenzeitlich war ein Aufbäumen gegen die Niederlage zu erkennen, es fehlten Mittel und Wege. Der Fußball des FCK ist in diesen Tagen ein einziges pfälzisches Trauerspiel. Trainer Norbert Meier gab sich im kleinen Kreis nach der Pressekonferenz gelassen.

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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