Pfalz FCK verliert 0:5 bei Union Berlin
Der FCK setzt den Sinkflug fort: Bei der toll aufspielenden Mannschaft von Union Berlin ging das Zweitliga-Schlusslicht am Montagabend unter.
Die Interimstrainer Manfred Paula und Alexander Bugera hatten die Lauterer Startelf auf vier Positionen verändert: Benjamin Kessel, Stipe Vucur, Nicklas Shipnoski und Patrick Ziegler waren raus. Dafür spielten Phillipp Mwene, Giuliano Modica, Daniel Halfar und Gino Fechner. Gebessert hat sich nichts!
Am Ende stand ein katastrophaler Auftritt
Die Stimmung aufhellen, die Mannschaft aufrichten, die Mannschaft mit Mut vorwärts verteidigen lassen – die Interimstrainer hatten viel getan, einiges gewagt - am Ende stand ein katastrophaler Auftritt. Der FCK steht auf dem letzten Platz. Und der FCK spielt auch wie ein Tabellenletzter!
Freundlicher Empfang an der Alten Försterei
Freundlich der Empfang der FCK-Fans an der Alten Försterei, der Kultstätte in Köpenick: Christian Arbeit, die Mehrzweckwaffe der Eisernen, zog den Hut vor der Reiselust der 1000 Lauterer Fans an einem Montagabend. Wie leidensfähig müssen sie sein ... Herzlich begrüßt wurde der Ex-Berliner Benni Kessel. Die Fans empfingen ihn mit ihrem Standardgruß für ihre Helden in kurzen Hosen: „Fußballgott!“ Kessel erlebte die Demontage des einst so stolzen FCK zunächst auf der Bank. Als er für Fechner kam, lag der FCK schon 0:4 zurück. Kessel kam, aus der Viererkette wurde eine Fünferkette, um eine noch schlimmere Schlappe zu verhindern.
Begegnung zweier Welten
Es war die Begegnung zweier Welten: hier der Bundesliga-Kandidat, voller Energie, Leidenschaft, da die allgemeine Verunsicherung, überfordert in den Zweikämpfen, in den Sprints – in allem was Fußball ausmacht. In der 5. Minute hatte Marius Müller mit großartiger Flugparade einen Kopfballtreffer des ungestörten Toni Leistner pariert. Eine Minute später nahm das Unheil seinen Lauf: Baris Atik träumte, Kristian Pedersen nahm die Einladung an, sein Zuspiel hämmerte Sebastian Polter von Halblinks aus 16 Metern zum 1:0 in den Winkel. Modica, beim Saisonauftakt in Nürnberg verletzt, am Montag erstmals wieder dabei, kam zu spät aus dem Zentrum. Er erlebte einen schlimmen Abend, fabrizierte nach Schönheim-Kopfball ein Eigentor (12.). Torhüter Müller musste sich wie in einer Schießbude fühlen, war bei Polters Konter machtlos: 3:0 (25.). Einmal fiel auch Sebastian Andersson, Lauterns stumpfe Spitze, auf: Seiner Textilprobe hielt Polters Dress wohl stand, den fälligen Elfmeter Polters parierte Müller (27.). Fünf Minuten später war auch der gute Torhüter machtlos, Steven Skrzybski hämmerte die Kugel von der Sechzehnmeterkante unter den Balken: 4:0!
Größte Krise der Vereinsgeschichte
Es war eine schlimme Vorführung, ob Grischa Prömel, Simon Hedlund, Christopher Trimmel oder der wie aufgedreht attackierende Marcel Hartel oder Polter – von jedem Berliner, hoch motiviert, ging Gefahr aus. Der FCK wirkte wie eine Amateurmannschaft. „Jetzt weiß man, wie sich die Brasilianer gefühlt haben, ich bin innerlich grade Brasilianer“, sagte Pop-Sänger Mark Forster, Wahl-Berliner und bekennender FCK-Fan in der Halbzeit bei Sky in Erinnerung an die WM 2014. Nach der Pause schaltete Union ein, zwei Gänge zurück. Und doch sorgte Polter für das 5:0 (77.). Schlimmeres verhinderte allein Torhüter Müller. Wie diese Lauterer Mannschaft das „Schicksalspiel“ am Freitag gegen Greuther Fürth gewinnen will erschließt sich nicht mal einem Tagträumer. Der FCK steht für Tradition. Der FCK, viermal deutscher Meister, ist in der größten Krise seiner Vereinsgeschichte.
So spielten sie
Union Berlin:Busk - Trimmel, Leistner, Schönheim (80. Parensen), Pedersen - Prömel, Kroos - Skrzybski (64. Gogia), Hartel, Hedlund - Polter (78. Hosiner) 1. FC Kaiserslautern: Müller - Mwene, Modica, Correia (46. Vucur), Guwara - Moritz, Fechner (34. Kessel)- Atik (78. Müsel), Halfar, Osei Kwadwo - Andersson Tore: 1:0 Polter (6.), 2:0 Modica (12., Eigentor), 3:0 Polter (25.), 4:0 Skrzybski (32.) , 5:0 Polter (77.) Gelbe Karten: Trimmel (3), Kroos (2) - Guwara (2), Moritz (2), Mwene (2), Andersson Beste Spieler: Polter, Hartel, Hedlund, Trimmel - Müller - Zuschauer: 20.592 Schiedsrichter: Schmidt (Stuttgart).